Champions League: Das Geschäftsmodell
Am Abend erreicht der europäische Klubfußball seinen Höhepunkt. Im Berliner Olympiastadion spielen, ab 20:45 Uhr, der FC Barcelona und Juventus Turin um den begehrten Titel in der Champions League. Das Finale ist für die beiden Vereine nicht nur sportlich wertvoll, es spült – noch einmal – Bares in die Kassen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.6.2015
Der Sieger nimmt mit dem silbernen Henkelpokal auch mehr als zehn Millionen Euro mit nach Hause. Der europäische Fußballverband UEFA hat mit der so genannten Königsklasse mittlerweile ein Milliardenunternehmen etabliert, das er weltweit profitabel vermarktet.
Wenn in einem Stadion die Klänge der Champions League Hymne ertönen, hat es in den Kassen der Klubs schon wohltemperiert geklingelt. In dieser Saison haben Vereine, die sich qualifiziert haben, gut acht Millionen Euro Startprämie erhalten. Jeder Punkt auf dem Weg ins Endspiel füllt die Konten weiter. Sowohl Barcelona als auch Turin haben bis zum Finale – allein aus Antritts,- Punkte- und Aufstiegsgeldern schon um die 35 Millionen Euro erspielt. Hinzu kommt noch ein fast ähnlich hoher Betrag aus dem Ticket- und Fanartikelverkauf, von eigenen Sponsoren sowie durch die Vermarktungsrechte der UEFA.
Ein sehr lohnendes Geschäft, resümiert der Sportökonom Frank Daumann von der Universität Jena. Noch mehr im Fluss bleibt der Geldstrom, wenn es darum geht, den Titelgewinn zu verwerten.
Die Nachfrage der Zuseher an der Champions League erscheint weltweit ungebrochen. Damit steigt das Interesse an Übertragungsrechten und von Firmen, um dem exklusiven Partner- und Sponsorenkreis anzugehören. Sie lassen sich die Fußballpräsenz jedes Jahr Millionen kosten, die genauen Beträge sind nicht bekannt – ebenso wenig, ob sich das Engagement bezahlt macht.
Finanziell reizvoll bleibt die Champions League für die UEFA. Sie bringt dem Verband unter dem Strich gut 400 Millionen Euro. Das lukrativer Geschäft mit dem europäischen Fußball nutzt vor allem den ohnehin schon finanziell starken Ligen. In den vergangenen zehn Jahren haben es nur Mannschaften aus Deutschland, England, Italien sowie Spanien in die Endspiele geschafft. Sie verfügen meist über großzügige Geldgeber, die sich der Personalkosten annehmen. Gleichzeitig hat die UEFA das finanzielle Fair Play noch kaum mit Leben erfüllt, sagt der Sportökonom Frank Daumann von der Uni in Jena.
Andererseits ermöglichen den Klubs die Millionen, Geld für Nachwuchs, Stars und Infrastruktur auszugeben. Das macht manche Topklubs aber auch regelrecht davon abhängig, Jahr für Jahr auf dem Spielfeld möglichst oft die Champions League Hymne zu hören.