Von Carmen-Francesca Banciu

Leichter Wind im Paradies

Die rumänische, in Berlin lebende, auf Deutsch schreibende Autorin Carmen-Francesca Banciu hat ihr Paradies in Griechenland gefunden. Seit fünfzehn Jahren fährt sie in die Mani, in den Süden des Peloponnes. Und nun hat sie zum ersten Mal ein Buch über ihre Verbundenheit mit dieser Gegend geschrieben.

Carmen-Francesca Banciu auf der Suche nach sich selbst. Was zunächst als Fluchtpunkt erscheint, entpuppt sich im Fortgang der Geschichte als Ort des Ankommens: Die griechische Halbinsel Mani.

Bancius autobiografische Ich-Erzählerin hegt im Süden keineswegs romantische Sehnsüchte. Sie bezieht Quartier in einem kleinen Haus am Berg, oberhalb eines kleinen Dorfes. Was aussieht wie ein Ort des Rückzugs, entpuppt sich im Fortgang der Lektüre jedoch als ein Ort des Ankommens, als eine Da-seins-Schule. Behutsam nimmt die Erzählerin Kontakt auf: mit der sie umgebenden Landschaft, den Tageszeiten, Geräuschen, Tieren, zu sich selbst. Das geschieht mit einem ruhigen Tempo, in einem Rhythmus, der Pausen vorgibt. Viele Sätze der Autorin wirken wie Verse, manche bestehen aus nur einem Wort.

"Leichter Wind im Paradies", der Titel dieses Buches verspricht nicht zu viel. Tatsächlich fühlt man sich als Leser aufgehoben und erfrischt durch diese leichten, feinen und tiefgründigen Daseins-Beschreibungen. Ein Sommeridyll schildert Carmen-Francesca Banciu nicht. Doch ihre Beschreibungen authentischer Natur und der Prozesse des Wachsens und Vergehens, erlauben uns, vom Reichtum der Schöpfung zu sprechen, anstatt von Umweltressourcen und Ferienressorts.

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Carmen-Francesca Banciu, "Leichter Wind im Paradies", PalmArtPress