Positionen zur Griechenlandsituation

Sind die Griechen Schuld an ihrer Krise oder haben die von außen aufgezwungenen Sparpakete die Misere gebracht? Prominente Ökonomen, der Filmemacher Erwin Wagenhofer oder Künstlergruppen wie das Projekt "Wandzeitung" haben sich in letzter Zeit dazu zu Wort gemeldet.

Menschen in Griechenland vor einem Geldautomaten

EPA/STEFANOS RAPANIS

Kulturjournal, 1.7.2015

Die Griechenlandkrise ist seit Tagen das Topthema der europäischen Medien. Und auch auf Facebook, Twitter und Co. liefern sich User heftige Debatten. Die einen sagen: Die Misere ist hausgemacht, die Griechen sollen endlich ihre "Hausaufgaben machen"; und wenn man sich Geld ausborgt, muss man es zurückzahlen.

Die Gegenposition lautet: Erst die von außen aufgezwungenen Sparpakete haben das Land in eine Wirtschaftskrise dieses Ausmaßes getrieben. Und die Forderungen der Troika an Athen seien dazu da, eine Geldpolitik zu retten, die vor allem den Finanzmärkten dient. In diesem Sinn hat sich zuletzt eine Reihe von sehr prominenten Ökonomen zu Wort gemeldet, etwa der Wirtschaftsnobelpreisträger und ehemalige Weltbankchef Joseph Stieglitz.

Und auch Kulturschaffende stehen häufig aufseiten der Syriza-Politiker und verurteilen den harten Kurs der EU. So zum Beispiel der Filmemacher Erwin Wagenhofer im Ö1-Interview; von ihm stammt der Dokumentarfilm "Let's Make Money" über die neoliberale Geldwirtschaft und ihre Akteure. Und in Wien hat die Künstlergruppe Steinbrenner, Dempf und Huber im Rahmen ihres Projekts "Wandzeitung" eine Analyse des deutschen Historikers und Sozialforschers Karl Heinz Roth plakatiert, an den Schaufenstern ihres Kunstraums im zweiten Bezirk.

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