Lopatka: "Kein fliegender Wechsel zu Schwarz-Blau"

ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka wehrt sich nach dem weiteren Wechsel von zwei Team-Stronach-Mandataren gegen den Vorwurf des Abwerbens. Darum gehe es nicht: "Die Kollegen, die zur ÖVP kommen wollen, sehen in der Partei, in der sie sind, keine Zukunft", so Lopatka. Einen fliegenden Wechsel zu Schwarz-Blau lehnt er dezidiert ab. Für die Zukunft schließt Lopatka nach Wahlen keine Koalition aus.

Reinhold Lopatka

APA/ROBERT JAEGER

Morgenjournal, 3.8.2015

Cornelia Vospernik im Gespräch mit ÖPV-Klubobmann Reinhold Lopatka

Schwarz-Blau für Lopatka derzeit keine Option

Mit den beiden Neuzugängen, Kathrin Nachbaur und Rouven Ertlschweiger, hat die ÖVP nur noch ein Mandat weniger als die SPÖ. Für eine schwarz-blaue Mehrheit würden noch zwei Mandate fehlen.

Nein zu Schwarz-Blau in dieser Legislaturperiode sagt heute ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka: "Es ist absurd, zu glauben, dass es einen fliegenden Wechsel geben könnte." Lopatka schließt für die Zukunft nach Wahlen aber keine Koalition aus. Von vorgezogenen Neuwahlen hält der ÖVP-Klubobmann nichts: "Was soll besser werden, wenn wir wählen gehen?"

Weitere Neuzugänge zur ÖVP möglich

Ob die ÖVP andere Mandatare, die kommen wollen, aufnimmt, hänge davon ab, ob jemand das Grundsatzprogramm der ÖVP zu 100 Prozent unterstützen könne und wie jemand bisher im Parlament agiert habe, sagt Klubobmann Lopatka. Er schließe aber aus, dass "ein Herr Lugar jemals bei der ÖPV im Klub sein wird". Es hänge von der einzelnen Persönlichkeit ab.

Lopatka weist die Darstellung, dass Wechsel von Abgeordneten nur bei der ÖVP der Fall wären, zurück: "Hat es die Abgeordnete Glawischnig seinerzeit aufgeregt, als der SPÖ-Abgeordnete Wabl zu den Grünen gekommen ist? Hat es Klubobmann Schieder aufgeregt, als der grüne Akkilic vom Bürgermeister Häupl zur SPÖ geholt worden ist? Hat es Klubobmann Schieder aufgeregt, als der grüne Schennach in seinen Klub gekommen ist?"

Mandatare, die zur ÖVP gekommen seien, waren bei keiner anderen Partei Mitglied, so Lopatka: "Es sollen hier weder die Grünen noch die SPÖ mit zweierlei Maß messen." Lopatka gibt aber zu, dass so ein Wechsel nur der Ausnahmefall sein könne.