Wiener Wahlkampf wird teuer

Es wird wohl eine der heftigsten Wahlschlachten des heurigen Jahres: die Wiener Landtagswahl am 11. Oktober. Es geht um viel. Die FPÖ unter Heinz Christian Strache will die SPÖ unter Bürgermeister Michael Häupl vom Thron stürzen. Dementsprechend viel Geld investieren SPÖ und Freiheitliche, aber auch ÖVP, Grüne und NEOS in den Wahlkampf, insgesamt an die 19 Millionen Euro.

Morgenjournal, 14.8.2015

SPÖ: 6 Millionen

6 Millionen Euro dürfen die Parteien in den Wahlkampf investieren, das ist die erlaubte Obergrenze. Die SPÖ wird diese Grenze auch fast ausschöpfen, sagt Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler. Eine prall gefüllte Kasse. Braucht man die, um der FPÖ im Wahlkampf Paroli bieten zu können? Nein, sagt die SPÖ. Man wolle in einer Wahlkampfauseinandersetzung den Menschen sagen, was man wolle, dazu brauche es Geld.

FPÖ: 6 Millionen

Die FPÖ ist auf jeden Fall finanziell ähnlich aufmunitioniert. Landesparteisekretär Toni Mahdalik: die 6 Millionen würden so wie es aussehe ausgeschöpft. Fließen wird das Geld vor allem ganz klassisch in Plakate, Inserate und Veranstaltungen. Denn es geht um viel: um ein Kopf-an-Kopf-Rennen oder sogar die Chance Erster zu werden.

Grüne: 2,7

Die anderen Parteien müssen aufpassen, dass sie angesichts des Duells rot gegen blau im Wahlkampf nicht zu bloßen Statisten werden. Dessen ist sich die grüne Landesgeschäftsführerin Angela Stoytchev bewusst. Man setze auf direkten Kontakt, auch um die Angst vor einem Bürgermeister Strache zu nehmen. 2,7 Millionen Euro stecken die Wiener Grünen in den Wahlkampf.

ÖVP: 3

Bei der ÖVP sind es 3 Millionen, sagt Landesgeschäftsführer Alfred Hoch. Vom rot-blauen Duell will er sich nicht beeindrucken lassen: man wolle inhaltlich wahlkämpfen, mit den Themen Bildung, Verkehr und Wirtschaft.

NEOS: 800.000

Für den Wahlkampf haben die Parteien Reserven gebildet. Wahlkampfkostenrückerstattung gibt es in Wien nämlich keine, dafür aber die üppigste Parteienförderung von allen Bundesländern. Davon haben die NEOS allerdings nichts, da sie derzeit nicht im Wiener Landtag vertreten sind. Und so muss Wahlkampfleiter Peter Puller mit 800.000 Euro auskommen. Zu den Spendern zählt der Industrielle Hans-Peter Haselsteiner, der auch die Bundespartei großzügig unterstützt hat, sowie Palmers und die Prinzhorn-Gruppe. Der Großteil komme aber über kleine Spenden herein.

Außerdem bekommen die Wiener NEOS ein Darlehen von der Bundespartei. Das meiste Geld fließt laut Puller in Online-Werbung, aber auch in Aktionen auf der Straße.