Milchpreis verfällt
In der Krise ist in der EU auch der Milchmarkt: Milchbauern bekommen immer weniger für ihre Erzeugnisse, in Frankreich und Großbritannien protestieren sie bereits gegen den niedrigen Milchpreis. Nun hat sich auch die EU-Kommission zu Wort gemeldet und mahnt faire Preise für die Milchbauern ein.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 19.8.2015
30 Cent für einen Liter Milch, dieser Erzeugerpreis deckt den Aufwand der österreichischen Bauern nicht, sagt Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Vorarlberg: das Russland-Embargo spiele eine Rolle, hier tragen die Bauern die ganze Last. Und die Exporte nach Asien und China hätten sich nicht so gut entwickelt.
In Österreich selbst wissen die Konsumenten heimische Qualität zu schätzen, ist Moosbrugger überzeugt, der Handel gebe aber zu wenig an die Erzeuger weiter.
Für Ewald Grünzweil, Obmann der IG-Milch, ist das nur die halbe Wahrheit: die Milchbauern sollten weniger produzieren, damit der Markt wieder ins Gleichgewicht kommt, fordert Grünzweil.
Die Hälfte der heimischen Milchproduktion geht in den Export, und das teilweise zu Schleuderpreisen. Ganz anders bei der Biomilch, da zeige sich, dass bei geringerer Produktion faire Preise möglich sind, sagt Grünzweil.
Ohne Exporte wird es nicht gehen, meint hingegen der Präsident der Vorarlberger Landwirtschaftskammer Moosbrugger.
Auf EU-Ebene wird es Anfang September einen Sonder-Agrarministerrat zum Thema Milchpreis geben, Milchbauern aus ganz Europa planen bereits Protestaktionen gegen die niedrigen Erzeugerpreise.