Flüchtlingsthema dominiert Westbalkan-Konferenz

Die Westbalkan-Konferenz wird vom Thema Flüchtlinge dominiert. Das hat deutlich die Pressekonferenz von vier Außenministern mit EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn (ÖVP) gezeigt. Er erinnerte zwar an die kleinen Fortschritte, die zuletzt vor allem bei den Fragen der politischen Annäherung erzielt worden sind, im Vordergrund der Konferenz stand aber die Suche nach einer Lösung für die Flüchtlingsproblematik.

Migrantin trägt ihr Kind

EPA/VASSIL DONEV

Mittagsjournal, 27.8.2015

Appell an Solidarität

"Heute werden wieder alle von der großen Einheit reden, aber das trifft nur bis zum nächsten Problem zu", sagte Serbiens Außenminister Ivica Dacic bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen Amtskollegen aus Mazedonien, Nikola Poposki, Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, sowie Österreich, Sebastian Kurz (ÖVP) und EU-Kommissar Hahn. In den letzten Monaten habe es "einige schwierige Momente" gegeben, so Dacic. Die Probleme würden dann wieder losgehen, "wenn sie uns den Rücken zukehren - wie schlecht erzogene Kinder", fügte der serbische Außenminister hinzu.

Außenminister Kurz und sein deutscher Amtskollege nutzten die Gelegenheit einmal mehr, um eine solidarische Verteilung von Flüchtlingen in Europa zu fordern. Man wolle die Konferenz auch nutzen, "um den Fokus der EU mehr auf die Westbalkanroute (über Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn nach Österreich, Deutschland bzw. andere EU-Staaten, Anm.) zu legen", betonte Kurz. Sowohl Steinmeier als auch Hahn wiederholten ihr Versprechen, die Transitländer Serbien und Mazedonien zu unterstützen. Aus EU-Mitteln sollen jeweils 1,5 Millionen Euro fließen, Deutschland stellt eine Million zur Verfügung.