Maja Osojnik eröffnet die Hauptbühne in Saalfelden

Mit einem Auftritt der Salzburger Klezmer Connection hat am Donnerstagabend in Saalfelden das Jazzfestival begonnen, bei freiem Eintritt und bestem Wetter. Bis Sonntagabend sind gut 30 Konzerte angesetzt, zum Teil gratis zu besuchen - auf dem Rathausplatz und auf Almen. Die Acts auf der Hauptbühne beginnen heute traditionell mit einem österreichischen Projekt.

Maja Osojnik

Maja Osojnik

LARRY BERCOW

Kulturjournal, 28.8.2015

"Jazz, ein ständiges Experiment"

Maja Osojnik schreibt für ihre eigene Stimme, für elektronische Instrumente und manchmal auch für Bassblockflöten. Kann man all das beim Jazz einsetzen? "Für mich ist Jazz eine Form, die ständig nach einem Experiment ruft, nach einer Suche nach etwas Neuem, nach dem Brechen einer Form", sagt die Künstlerin. Ein Quintett wird sie begleiten, auch dieses Ensemble soll sich frei entfalten. "All the terms we are" (Alles, was wir sind) nennt die in Wien lebende slowenische Musikerin ihr Projekt. Auch da geht's wieder um das Überwinden von Grenzen, im Leben und in der Musik.

Raum für Unbekanntes

Sich in kein Schema pressen zu lassen - das passt perfekt nach Saalfelden, wo Mario Steidl Projekte präsentiert, deren Ziele er selbst noch nicht kennt: "Zum Beispiel das Projekt von Christian Muthspiel, das er dem Komponisten Werner Pirchner gewidmet hat, oder das neue Album des Fire! Orchestra", das in Saalfelden vorgestellt wird.

Das Vertrauen des Publikums ist dem Programmmacher sicher: Rund die Hälfte der Karten wird verkauft, bevor bekannt ist, wer auftreten wird: Viele kaufen sofort mit Verkaufsstart im Jänner, obwohl da noch kein Programm bekannt ist. Daran könne man sehr gut die Zufriedenheit des Publikums aus dem Vorjahr ablesen, sagt Steidl.

USA, Skandinavien und Europa

Dieses Konzept von Saalfelden hat Maja Osojnik auch als Besucherin immer wieder gefallen: Viel Raum bekämen auch die jungen Strömungen, aber auch die Tradition in all ihren Facetten würde geschätzt, betont die Künstlerin. Diese verschiedenen Facetten werden heuer Musiker und Ensembles vielfach aus den USA, aus Skandinavien und europäischen Ländern präsentieren.

So ein Programm abseits von Tourneen oder vom Mainstream ist mit einem Budget von gut 600.000 Euro immer wieder eine Herausforderung. Zumindest ein eigenes Konzert für den Nachwuchs geht sich aber aus: Für Sonntagvormittag lädt Fridolin auf die Insel Fürchtistan.

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