Syrien: Putin bei Obama

Der Krieg in Syrien und die Flüchtlingskrise stehen im Zentrum der UNO-Generaldebatte in New York. Heute werden unter anderen US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Vladimir Putin sprechen. Und die beiden sollen erstmals seit über eineinhalb Jahren - seit der russischen Annexion der Krim - ein längeres Zweiergespräch führen.

Morgenjournal, 28.9.2015

Aus den USA,

Es ist die große Bühne der Weltpolitik hier bei der UNO in New York. US-Präsident Barack Obama hat schon gestern dazu aufgerufen, die gerade beschlossenen Entwicklungsziele der UNO, die unter anderem die Ausrottung von Hunger und extremer Armut in den nächsten fünfzehn Jahren vorsehen, ernst zu nehmen. Viele Konflikte und Flüchtlingskrisen könnten verhindert werden, wenn die Staaten wirklich in das Wohl ihrer Völker investieren würden.

Fast 170 Staats- und Regierungschefs treten hier auf. doch entscheidend wird sein, was sich hinter der Bühne abspielt. Der russische Präsident Vladimir Putin, der erstmals nach zehn Jahren wieder zur UNO kommt, wird sich mit Obama treffen. Washington ist aufgeschreckt, nachdem Putin mit der verstärkten militärischen Unterstützung für den syrischen Präsidenten Assad neue Fakten geschaffen hat: Es gibt nur eine legale Armee in Syrien und das ist die von Assad. Unsere Partner sagen, dass er gegen Oppositionelle kämpft, das sind aber terroristische Organisationen.

Der russische Präsident hat klargestellt, dass es ohne ihn keine Lösung gibt. Und in die diplomatischen Bestrebungen scheint Bewegung zu kommen, nachdem auch die Europäer wegen der Flüchtlingskrise nicht länger wegschauen können.

Der sofortige Abtritt von Syriens Präsident Assad scheint für viele im Westen dabei keine Bedingung mehr zu sein. Der iranische Präsident Hassan Rouhani sagt sogar, dass alle Assad akzeptiert hätten, um den Terrorismus zu bekämpfen. Sei das einmal gelungen, so Rouhani in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN, könne man auch über anderes nachdenken.