Werkschau studentischer Kurzfilme in Wien
Die Filmakademie Wien veranstaltet am 25. und 26. November erstmals eine Werkschau mit ausgewählten studentischen Arbeiten im Gartenbaukino und im Filmcasino. Gezeigt werden 18 Kurzfilm, darunter "Alles wird gut" von Patrick Vollrath, der im Herbst den "Studenten-Oscar" in Bronze gewann.
8. April 2017, 21:58
PATRICK VOLLRATH
Kulturjournal, 24.11.2015
Service
Im Rahmen der Kurzfilmschau gibt es am Donnerstag, den 26.11. auch eine Podiumsdiskussion zu Themen wie Aufgaben von Filmfestivals und Vermarktungschancen für Kurzfilme.
mdw - Filmakademie-Werkschau 2015
"Irgendwann hat die 'New York Times' geschrieben, Österreich sei das Land des Feel Bad Movies", sagt der junge Regisseur Patrick Vollrath, und es scheint, als treffe er mit seinem Kurzfilm "Alles wird gut" ebenfalls genau in diese Kategorie der Feel Bad Movies. Der Film handelt von einer Vater-Tochter-Beziehung. Wie jedes zweite Wochenende wird Lea von ihrem Papa abgeholt, aber bald wird klar, dass der Wochenendtrip diesmal ganz anders endet als gewohnt. Im Lauf der Handlung wird das realistische Drama immer mehr zum Thriller.
"Schattenboxer" - zwischen Doku und Fiktion
Einen anderen Zugang wählt Jannis Lenz in seinem Streifen "Schattenboxer", dem zweiten Film des Eröffnungsabends. Er handelt von einem jungen Kickboxer, der im Antigewalttraining seine Wut- und Gewaltausbrüche in den Griff bekommen soll und bewegt sich an der Grenze zwischen Fiktion und Dokumentation.
"Wald der Echos" mit 3D-Sound
Die Regisseurin Luz Olivares steht kurz vor dem Abschluss ihres Masterstudiums Regie bei Michael Haneke. Ihr Abschlussfilm "Wald der Echos" ist eine vielschichtige Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Wahrnehmungen von Realität. Außerdem kommt darin eine neue Technik zum Einsatz: Der Film wurde - erstmals in Österreich - in Dolby Atmo gemischt, dem akustischen Pendant zum 3D-Film, wie Olivares es nennt.
Verstärkung öffentlicher Präsenz
Die Werkschau soll einen Einblick in die studentische Produktivität der Filmakademie geben. Denn neben der Vermittlung von Theorie und Handwerkszeug realisieren die Studierenden kontinuierlich eigene Projekte, von der Planung und Kalkulation über Dreh und Schnitt bis zur Präsentation. Viele dieser Arbeiten allerdings kommen über eine kleine interne Premiere nicht hinaus. Erst langsam beginnt man, sich um eine Öffentliche Präsenz zu bemühen. Verstärkt wird nun auch die internationale Präsenz der Arbeiten bei Festivals und Wettbewerben unterstützt. Ein Bereich mit großem Nachholbedarf, findet auch Patrick Vollrath.
Auszeichnung in Hollywood
Er hat mit "Alles wird gut" bereits mehrere Preise gewonnen, darunter im September den begehrten First Steps Award, eine deutsche Auszeichnung für Nachwuchsfilmemacher. Im Herbst durfte er außerdem in Hollywood den "Studenten-Oscar" in Bronze entgegennehmen. Mit dem Preis verbunden war eine einwöchige Reise einschließlich Einblick in die "Traumfabrik" Hollywood.
