Datenspione im Auto

Moderne Autos sind vollgepackt mit Elektronik. Das Auto speichert das Fahrerprofil, man kann automatisch geortet werden, wo man gerade fährt. Fahrzeit und Spritverbrauch werden gespeichert. Übers Handy kommen diese Daten oft zum Autohersteller: Solche Fahrzeuge hat der ÖAMTC gemeinsam mit der internationalen Automobil-Vereinigung unter die Lupe genommen - mit inakzeptablen Ergebnissen.

Morgenjournal, 26.11.2015

Das Handy wird zum Spion im eigenen Auto, ohne dass man es merkt. Experten waren überrascht, dass nicht nur technische Daten übertragen werden, sagt Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC. Die Übermittlung technischer Daten an die Hersteller können durchaus sinnvoll sein. Immerhin werden mittlerweile rund 70 unterschiedliche Sensoren für diverse Messungen in Autos eingebaut oft zum Vorteil für den Lenker – etwa wenn die Warnung kommt, dass ein Fahrzeugteil nicht richtig arbeitet.

Anders, wenn die gemessenen Daten auf ein bestimmtes Fahrverhalten schließen lassen, etwa bei risikoreichen Fahrern.

Der ÖAMTC fordert klare gesetzliche Regelungen, welche Daten wirklich gespeichert werden, sagt Wiesinger. Regelungen, die am besten für ganz Europa einheitliche gelten sollen. Da sei die Lobby der Auto-Hersteller aber noch zu stark, so der ÖAMTC. Was die Konsumenten denken, ist klar. Laut einer Umfrage des Autofahrerclubs würden vier von fünf Österreichern ausgewählte Daten z.B. zur Pannenbehebung weitergeben. Zwei Drittel sind aber auch besorgt, private Daten bei den Autoherstellern landen könnten. Derzeit besitzen nur fünf Prozent der Österreicher ein vernetztes Auto. Es werden aber ständig mehr, auch weil die Hersteller mittlerweile diese Elektronik auch in Mittel- und Kleinwagen einbauen.