Zielpunkt: Filialen zum Verkauf

Was wird aus den Filialen von Zielpunkt? Nach der Pleite der Lebensmittelkette hoffen die Beschäftigten, dass möglichst viele der knapp 230 Filialen von anderen Händlern übernommen werden. Damit würde auch ein Teil der Belegschaft wieder neue Arbeitsplätze finden. Aber wer kann oder darf übernehmen? Die besten Karten hätten dabei andere Branchen als der Lebensmittelhandel, heißt es aus der Bundeswettbewerbsbehörde.

Zielpunkt-Filiale

APA/HERBERT PFARRHOFER

Morgenjournal, 2.12.2015

Möglichst kein Supermarkt mehr

Drei Platzhirsche gibt es im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel: Rewe, Spar und Hofer decken gemeinsam mehr als 80 Prozent des Marktes ab. Da stehen die Chancen schlecht, dass die Wettbewerbshüter noch zusätzliche Filialen aus dem Zielpunkt-Nachlass dazu erlauben würden, sagt Theo Thanner, Chef der Bundeswettbewerbsbehörde.

Problematisch wird es, wenn ein Handelskonzern in einem Bezirk mehr als 30 Prozent Marktanteil hat. Spezielle im Osten Österreichs, immerhin befindet sich mehr als die Hälfte der Zielpunkt-Filialen in Wien. Allerdings müsste jeder Fall einzeln geprüft werden, sagt Thanner.

Thanner schließt nicht aus, dass die eine oder andere Filialen von einem Mitbewerber aus dem Lebensmittelhandel übernommen werden könnte. Die Standorte können aber auch für andere Branchen spannend sein, etwa Schuhhandelsketten.

Rasch entscheiden

Am Zug sei nun der Zielpunkt-Masseverwalter. Für diese Funktion hat das Handelsgericht Wien Georg Freimüller bestellt, der unter anderem schon bei der Pleite des Elektrohändlers Niedermeier Masseverwalter war. In der Bundeswettbewerbsbehörde bereitet man sich auf Gespräche mit dem Masseverwalter und allfälligen Interessenten vor, sagt Thanner und betont, es sollten möglichst viele Filialen einen neuen Betreiber finden.

Und Thanner betont, die Behörde wolle über Anfragen von Interessenten an Zielpunkt-Standorten möglichst rasch und unkompliziert entscheiden - im Interesse der Zielpunkt-Beschäftigten und der Konsumenten.