Ausstellungsprojekt der Angewandten

"Für Garderobe wird nicht gehaftet. Widerständiges in Mode und Produktion". Hinter diesem Titel steht ein Ausstellungprojekt der Universität für angewandte Kunst Wien.

21 Studierende des ecm-Masterlehrgangs haben sich mit brisanten Fragen der Modebranche beschäftigt und präsentieren ihre Antworten im "Angewandte Innovation Laboratory" am Wiener Franz-Josefs-Kai 3.

Kulturjournal, 9.12.2015

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Für Garderobe wird nicht gehaftet - Die Ausstellung wird heute Abend im "Angewandte Innovation Laboratory" eröffnet und ist - unterbrochen von einer Feiertagspause (vom 20.12. bis zum 7.Jänner) - bis 17. Jänner zu sehen.

Wie wird Mode produziert? Wie produziert Mode uns? Was tun? Diese drei Fragen haben sich die Studierenden des ecm-Lehrgangs gestellt und versucht, nicht nur in der Theorie Lösungen zu finden, die sie in drei Räumen präsentieren. So auch Anastasia Soutormina, sie ist Teil des Kuratorinnen-Teams.

Im ersten Raum "Wie wird Mode produziert" werden Designer präsentiert, die versuchen fair und lokal zu arbeiten, aber auch ein Experiment, bei dem Mode ohne Schneiderpuppe kreiert wird. Als Übergang zum zweiten Raum hängen so genannte Protestbanner von der Decke, die von der Geschichte der Textilproduktion erzählen.

Von Kopfsandalen und Antishopping

Im zweiten Raum "Wie produziert Mode uns" haben sich die Studierenden mit Theorien beschäftigt, wie unsere persönliche Identität zusammengesetzt wird: Präsentiert werden vorrangig künstlerische Arbeiten, wie etwa das Männerkorsett von Vivienne Westwood, oder auch die Kopfsandale von Birgit Jürgenssen. Die 21 Kuratoren wollen ihre Besucher zum Nachdenken anregen. Es geht um die Frage, so Anastasia Soutormina, in wie fern wir von außen geleitet werden.

Ein Vorschlag der Kuratoren, um Kleidung ein längeres, oder in dem Fall ein zweites Leben zu ermöglichen, ist das "Antishopping": Dabei werden alte, aber saubere Kleidung heimlich in das Geschäft zurückgebracht und mit dem Etikett "- 100 %" versehen wird. Dabei soll die Logik des Konsums reversiert werden.

Die Herangehensweise der 21 Kuratorinnen und Kuratoren ist vielschichtig und verzichtet auf eine klassische Erzählweise in ihrer Modekritik. Neben der Ausstellung, gibt es Performances, Spaziergänge außerhalb der drei Räume, sowie eine Vielzahl an Diskussionen etwa mit Kultur und Modehistoriker, sowie so genannte Do-it-Yourself-Toolkits.