PopUp-Heime für Flüchtlinge
Um der prognostizierten hohen Anzahl von obdachlosen Flüchtlingen entgegenzusteuern, planen einzelne Bundesländer auch durch moderne Neubauten Wohnungen zu schaffen - für Flüchtlinge und Österreicher. Erstmals kommt nun so ein Vorschlag für Wien: Der Grüne Planungssprecher Christoph Chorherr plant Holz-Fertigteilbauten für Flüchtlinge und Studierende.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 25.1.2016
PopUp nennt sich die Holzcontainer-Bauweise. Fast wie Legosteine werden die vorgefertigten Wohnboxen zusammengebaut, sagt der Planungssprecher der Wiener Grünen Christoph Chorherr. Ein reines Studentenwohnheim, zweistöckig, steht schon in der sogenannten Seestadt Aspern: Das sei in wenigen Tagen aufgestellt gewesen, so Chorherr, und habe Passiv-Haus-Qualität.
Chorherr hat vorerst drei Grundstücke, die der Stadt gehören im Auge. Dort möchte er eine WinWin-Situation vor allem für wohnungssuchende anerkannte Flüchtlinge und Studierende schaffen - eine Synergie mit hohem Integrationspotenzial, so Chorherr. Wohnbauförderung sei keine nötig, weil die PopUp-Heime sehr günstig seien, auch wenn sie frei finanziert werden.
Bei den von Chorherr angedachten Grundstücken handle es sich um Flächen, die mittelfristig für andere Zwecke vorgesehen sind und die daher nur für einige Jahre für Flüchtlings- und Studentenheime genutzt werden sollen. Wo sie konkret entstehen könnten, will der Grüne Planungssprecher vorläufig noch nicht sagen.
Wien, so Chorherr stehe vor enormen Herausforderungen. Experten gehen davon aus, dass zusätzlich tausende Asylwerber aus den Bundesländern nach Wien ziehen, sobald sie einen positiven Asyl-Bescheid haben. Entscheidend für die Umsetzung von Chorherrs Ideen wird freilich sein, dass der große Koalitionspartner der Grünen, die Wiener SPÖ, sie unterstützt. Bürgermeister Häupl sei sehr aufgeschlossen, so Chorherr.
Tatsächlich heißt es aus dem Büro von SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl, es handle sich grundsätzlich um eine gute Idee. Details müsse man sich aber erst ansehen. Ein Sprecher von SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig sagt, der kenne noch keine konkreten Vorschläge und könne daher vorerst keine Stellungnahme abgeben.