Tausende warten an syrisch-türkischer Grenze

Eine neue Offensive in der syrischen Stadt Aleppo treibt die Menschen zu zehntausenden in die Flucht Richtung Türkei, wo sie vorerst an der Grenze festsitzen. Die Türkei lehnt die Einreise ab.

Syrische Flüchtlinge mit Regenumhängen

APA/AFP/BULENT KILIC

Morgenjournal, 8.2.2016

Aus der Türkei,

An der Grenze zur Türkei warten an die 50.000 Menschen in Syrien darauf, dass sie vor den Luftschlägen in ihrer Heimat entkommen können. Nach unterschiedlichen Angaben warten seit Tagen zwischen 30.000 und 50.000 Menschen in der Nähe der syrischen Stadt Azaz. Die türkische Führung rechnet laut Medienberichten mit rund 70.000 Schutzsuchenden und will die Flüchtlinge zunächst auf der syrischen Seite der Grenze versorgen. Zelte, Wasser und Essen werden über die Grenze geliefert, aber die Hilfsgüter reichen nicht aus.
Unterdessen rücken die syrischen Truppen – unterstützt von russischen Luftangriffen in Richtung Grenze vor.

Der türkische Präsident Erdogan will prinzipiell an der Politik der offenen Türe festhalten, sieht sich aber an der Kapazitätsgrenze angelangt. Nur im Notfall sollen die neuen Flüchtlinge ins Land kommen können.

In Ankara wird heute die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der türkischen Führung über die Flüchtlingskrise sprechen. Bei ihrem Treffen mit Präsident Recep Tayyip Erdogan und Regierungschef Ahmet Davutoglu in Ankara soll es vor allem darum gehen, wie die Türkei die Migrationsbewegung in die EU bremsen kann.