"Brokeback Mountain" als Oper in Salzburg

Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Cowboys in den Bergen von Wyoming - davon handelt "Brokeback Mountain". Vor gut zehn Jahren wurde die Erzählung verfilmt und mit drei Oscars ausgezeichnet. Die Idee, diesen Stoff einer Oper zugrunde zu legen, stammt von Gerard Mortier: 2014 wurde die gleichnamige Oper in Madrid uraufgeführt, in Salzburg wird nun die österreichische Erstaufführung vorbereitet, morgen ist Premiere.

Morgenjournal, 26.2.2016

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Salzburger Landestheater - Brokeback Mountain

Ennis und Jack haben ihre erste Liebesnacht verbracht, beide waren betrunken, sind eher durch Zufall in diese Situation gestolpert. In den Jahren danach werden sie heiraten, Kinder zeugen und doch nicht voneinander lassen können, wenn gleich auf unterschiedliche Weise: Jack steht zu seinen Gefühlen stehen, Ennis aber leugnet seine Homosexualität.

Charles Wuorinen hat dafür eine eigene musikalische Sprache gefunden: Im Beginn ist Ennis fast stumm, spricht mehr als er singt. Erst am Ende der Oper, wenn Jack bereits tot ist und Ennis den Verlust beklagt, lässt ihn der Komponist tatsächlich singen. Wenn Ennis singt, dann stehe er zu seinen Gefühlen und akzeptiere sich, sagt Charles Wuorinen, diese Entwicklung gibt der Oper Struktur und musikalische Kraft.

Kammerfassung für Salzburg

Für die Uraufführung in Madrid hat der amerikanische Komponist für ein großes Orchester komponiert, für Salzburg hat er eine Kammerfassung geschrieben, die mit 24 Musikern auskommt, die Gesangsstimmen allerdings nicht verändert. Schwierig und anspruchsvoll bleibt die Musik dennoch, sagt Andrian Kelly, der das Mozarteumorchester leitet.

Regisseur Jacopo Spirei hat für den ersten Teil einen die Bühne beherrschenden Felsen bauen lassen, der im Laufe der Aufführung immer mehr zerfällt, von der Gesellschaft und den Konventionen zerstückelt wird. Florian Plock und Mark Omvlee singen die beiden zentralen Partien, die Salzburger Produktion von "Brokeback Mountain" ist die dritte nach jenen in Madrid und Aachen.

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