Bryan Cranston in der Filmbio "Trumbo"

Er hat Drehbücher zu Monumentalfilmen wie "Spartacus", "Exodus" und zum Gefängnisdrama "Papillon" geschrieben. Trotzdem galt der Autor Dalton Trumbo lange Zeit als schwarzes Schaf in Hollywood. Weil er 1943 der Kommunistischen Partei in den USA beitrat, geriet er ins Visier antikommunistischer Aktivitäten des politischen Establishments. Mit absurden Folgen, wie der Film "Trumbo" nun im Kino zeigt.

Mittagsjournal, 11.3.2016

Dalton Trumbo (Bryan Cranston) hat zwei Oscars gewonnen, aber niemand wusste davon. Wie das? Ganz einfach, Trumbo gehörte 1947 zu den sogenannten "Hollywood Ten", also jener Gruppe von Autoren, Regisseuren und Schauspielern, die sich weigerten, vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe auszusagen. Infolgedessen bekam der Autor Arbeitsverbot, doch einen manischen Schreiber wie Trumbo konnte das nicht bremsen. Und so gewannen Ian McLellan Hunter und Robert Rich zwei Oscars, ersterer ein Freund und Strohmann Trumbos, letzterer eine pure Erfindung.

Persönliche Dramen

Trumbo, der trotz aller Widrigkeiten nie den Humor verliert - diese Sichtweise wird hier zum Konzept. Dafür stattet Drehbuchautor John McNamara seinen berühmten Vorgänger mit den treffenden Dialogen aus; und Regisseur Jay Roach verknüpft mit anekdotischer Leichtigkeit, die historisch-politischen Ereignisse mit den persönlichen Dramen dahinter, etwa mit den Entbehrungen für Trumbos Familie. Aber auch die fragwürdigen Rollen von Hollywood-Größen stehen zur Debatte, etwa John Waynes Kommunistenhetze oder die einflussreiche Klatschkolumnistin Hedda Hopper, die selbst einen legendären Studio-Boss wie Louis B. Mayer unter Druck setzt.

Oscar posthum zuerkannt

Neben permanenten Seitenhieben auf Hollywood konstruiert der Film rum den gewitzten Trumbo eine Projektionsfläche, die die antikommunistische Paranoia der McCarthy-Ära über den Weg des Absurden deutlich spürbar macht. Das Geheimnis um Trumbos Oscars wurde übrigens später gelüftet, 1975 wurde ihm der Oscar für den Film "Roter Staub" offiziell übergeben, 1992 posthum jener für das Melodram "Ein Herz und eine Krone" zuerkannt.