Eva Choung-Fux im Wiener MUSA
Die österreichische Künstlerin Eva Choung-Fux hat dem Wiener Museum auf Abruf (MUSA) 1.500 Arbeiten vermacht; ein Teil davon ist ab heute unter dem Titel "Nach dem Ende der Welt" in der Startgalerie zu sehen: u.a. Grafiken, Drucke, Fotografien, Videoarbeiten von 1955 bis 2014.
8. April 2017, 21:58
Seit den 1960er Jahren ist die 1935 geborene Wienerin eine zentrale Künstlerpersönlichkeit der Wiener Szene und war die erste Unterrichtende für künstlerische Fotografie in Wien an der Akademie für angewandte Kunst.
Kulturjournal, 4.4.2016
Service:
MUSA - Eva Choung-Fux. Nach dem Ende der Welt – Eine Retrospektive
Eva Choung-Fux
Endlich könne man die Arbeiten von Eva Choung-Fux aus einer Entfernung von mehr als zwei Metern betrachten, schwärmt Kurator und Vertrauter Dieter Ronte über die Präsentation ihrer Werke. Sie haben Platz, sie können atmen und folgen keiner chronologischen Reihung, sondern sind in Zyklen angelegt. Immerhin seinen einige ihrer Bilder in einem Zeitraum von über zehn Jahren entstanden und mussten erst reifen, erzählt die Künstlerin.
Weltpolitische Ereignisse
In der Ausstellung bekommt der Betrachter ein sehr genaues Bild von Eva Choung-Fux. Sieht, welche Themen sie in ihrem Leben beeindruckten, oder auch belasteten. Engagiert und hintergründig bearbeitet sie tragische weltpolitische Ereignisse, wie den Zweiten Weltkrieg, den Jugoslawienkrieg, aber auch die Tschernobyl-Katastrophe, bei der sie gemeinsam mit ihren damaligen Studentinnen und Studenten die Emotionen dieser Schreckenssekunde, als es bekannt wurde, in einer Schwarz-Weiß-Foto-Serie aufarbeitete.
Sprache & das geschriebene Wort
Aber nicht nur das Leid inspirierte Eva Choung-Fux künstlerisch tätig zu werden. Ein besonders zentrales Element ihres Schaffens ist die Sprache und das geschriebene Wort. Neben selbst angefertigten Haikus, die in der Ausstellung überall an den Wänden zu lesen sind, beschäftigt sich die Vielgereiste und an so gut wie jeder Sprache interessierte Wienerin auch mit dem von Fremden Geschriebenen.
Es enthüllt sich in der Retrospektive von Eva Choung-Fux erst auf den zweiten Blick eine enorme Dichte an symbolischem Inhalt, historischen Verweisen, technischer Vielfalt und intimer Offenbarungen. Die Schau kann nicht nur als Retrospektive einer Person gesehen werden, sondern lässt auch Platz, sich selbst mit den Themen der letzten knapp 60 Jahre auseinander zu setzen und sie trotzdem durch die Augen von Eva Choung-Fux zu verstehen.