Schleppergeschäft steigt wieder stark an

Diese Woche wurden wieder zwei illegale Flüchtlingstransporte in Österreich entdeckt - in Nickelsdorf im Burgenland und Rohrbach in Oberösterreich. Das Bundeskriminalamt beobachtet, dass die Schlepper vor allem die Route über Ungarn nach Österreich nehmen.

Morgenjournal, 15.4.2016

Die Schlepper kommen aus Ungarn oder aus Serbien, sagt Gerald Tatzgern, Leiter der Abteilung gegen Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt. Die Hauptorganisatoren seien aber in eher im Süden zu finden, in Griechenland oder in der Türkei.

Sie bringen die Flüchtlinge meist per Auto Richtung Österreich. Die Menschen werden teilweise schon auf ungarischem Staatsgebiet „ausgeladen“ und dazu gebracht, mehrere Kilometer zu Fuß nach Österreich zu gehen.

Wenn diese Menschen einen Asylantrag in Österreich stellen, werde jeder Einzelfall geprüft, sagt Tatzgern, auch Rückschiebungen seien möglich.

Besonders im Fokus steht die Frage, wie viele Menschen über Italien nach Österreich kommen. Man sei eng mit den italienischen Behörden vernetzt, so Tatzgern. „Und da merken wir sehr wohl, dass es Maßnahmen auf Ebende der Schleppergruppierungen gibt, die versuchen, Migrantinnen und Migranten Richtung Österreich zu bringen.“

Besonders heikel ist diese Beobachtung deshalb, weil davon auch die Frage abhängt, ob und wann der Grenzübergang am Brenner geschlossen wird. Einen genauen Zeitpunkt dafür gibt es nach wie vor nicht.