Ausnahmekünstler Prince ist tot

Prince, einer der großen US-Pop-Stars der 80er Jahre, ist gestern gestorben. Er wurde 57 Jahre alt. Die Umstände seines Todes sind unklar. Polizisten haben ihn tot in einem Aufzug in seinem Anwesen in der Nähe von Minneapolis gefunden. Woran er gestorben ist, das soll nun eine Obduktion klären. Er dürfte schon länger krank gewesen sein, manche Medien berichten auch von Drogen-Missbrauch.

Prince auf der Bühne

APA/AFP/ROBERTO SCHMIDT

Morgenjournal, 22.4.2016

Aus den USA,

Die 1980er Jahre waren sein Jahrzehnt - mit seiner innovativen und virtuosen Musik wurde Prince zum Weltstar - das Album "Purple Rain" von 1984 ist für vielen eines der besten Alben der Pop-Geschichte.

Ein musikalisches Wunderkind

1958 in Minneapolis unter dem Namen Prince Rogers Nelson geboren, Sohn eines schwarzen Jazzmusikers und einer weißen Sängerin, galt Prince bereits seit seiner ersten LP "For You" aus dem Jahr 1978 als musikalisches Wunderkind. Mit 19 Jahren produzierte er sein Debüt-Album "For You" komplett alleine und er spielte über 20 Instrumente.

Bekannt für seinen hohen Falsettgesang, wurde er mit Liedern wie "Kiss" unsterblich - und, was viele nicht wissen, Sinead O´Connors Hit "Nothing Compares 2 U" stammte aus seiner Feder.

Nur wenige Interviews

Mit Interviews ging der nur 1.58 Meter große Künstler eher sparsam um - vor allem im letzten Jahrzehnt seines Lebens. In einer US-amerikanischen Talkshow 2009, spricht er über seine Kindheit.

Auf dem Klavier seines Vaters habe er sich das Spielen selbst beibrachte und mit der Zeit immer mehr Zuspruch bekommen. Das hätte den jungen Prince motiviert weiter zu machen und zu glauben, alles tun zu können, was er möchte.

Viele Namen ein Künstler

Berühmt berüchtigt war der Ausnahmekünstler jedoch für seine Allüren. Bühnenhelfer berichteten davon, dass sie ihn ausdrücklich nicht in die Augen sehen durften. Garderoben seien abgerissen und neu aufgebaut worden, weil sie nicht seinen Vorstellungen entsprachen und Fußwege von 25 Metern zum Bühneneingang sei er mit der Limousine gefahren.

Aufgrund von Differenz mit seinem Label Warner Brothers legte er eine Zeit lang seinen Künstlernamen ab und wählte stattdessen ein unaussprechliches Symbol. Und 2001 konvertierte Prince zu den Zeugen Jehovas. Trotz allem geriet er immer mehr in Vergessenheit und war in den internationalen Charts nicht mehr vertreten. Bis ihm 2004 das Comeback gelang und gemeinsam mit der Sängerin Beyoncé Knowles bei der Grammy Verleihung seinen Hit "Purple Rain" performte.

Prince verkaufte in seinem Leben weltweit mehr als 100 Millionen Tonträger, gewann sieben Grammy Awards, 2007 einen Golden Globe Award und einen Oscar für den Soundtrack zum Film "Purple Rain".