Autobiografische Erzählung von Deborah Feldman
Unorthodox
Wie kann sich ein junger Mensch aus der Umklammerung durch andere befreien? Davon erzählt die US-Amerikanerin Deborah Feldman in ihrem Bericht "Unorthodox".
8. April 2017, 21:58
Stefan May
Service
Deborah Feldman, "Unorthodox", aus dem Amerikanischen von Christian Ruzicska, Secession-Verlag
Originaltitel: "Unorthodox: The Scandalous Rejection of My Hasidic Roots", Simon & Schuster
Das chassidische Judentum, das sehr streng in seiner religiösen Überzeugung ist, hatte seine Heimat im Osten Europas. Nach der Verfolgung im Nationalsozialismus finden sich kleine Gruppen davon noch unter anderem in den USA. Eine besonders orthodoxe chassidische Sekte hat heute im New Yorker Stadtteil Williamsburg ihre Heimat gefunden. Sie ist eine geschlossene Gemeinschaft, aus der auszubrechen nur wenigen gelingt.
Deborah Feldman hat es geschafft und ein Buch über ihre Kindheit und Jugend bei den Satmarern geschrieben. Sie schildert das Aufwachsen in einem strengen Regelwerk, das Kindern und Jugendlichen keine umfassende Bildung ermöglicht. Mit ihrem Buch polarisiert sie: Ihre Gemeinde nennt sie Nestbeschmutzerin, selbst konservative Christen verübeln ihr die Kritik am Religiösen.
Deborah Feldman
Ich bin es so leid, mich meines wahren Ichs zu schämen. Ich bin von all den Jahren, in denen ich vorgab, fromm zu sein, und mich für meinen Unglauben züchtigte, völlig ausgelaugt. Ich möchte frei sein – körperlich, ja, aber frei in jeglichem Sinne, frei, mich als diejenige zu sehen, die ich wirklich bin.