OÖ: Asylquartier wird wieder aufgebaut

Nach dem Brandanschlag auf ein noch nicht bewohntes Asylquartier in Altenfelden in Oberösterreich haben sich noch gestern Landes- und Bundespolitiker bestürzt gezeigt. Und auch das Rote Kreuz, das diese Unterkunft betreibt, spricht von einem feigen Akt gegen die Menschlichkeit und lässt keinen Zweifel daran, dass genau dort wieder eine Flüchtlingsunterkunft aufgebaut wird.

Morgenjournal, 2.6.2016

Auch beim Roten Kreuz zeigt man sich geschockt, einen derartigen Anschlag auf eine unserer Einrichtungen hat es in Österreich noch nicht gegeben, sagt Generalsekretär Werner Kerschbaum. Jetzt sollten prompt alle politischen Parteien klarstellen, dass das zutiefst abgelehnt werde.

Davon einschüchtern lassen - mit uns aber sicher nicht, so Kerschbaum weiter. Die Entscheidung über den Wiederaufbau des völlig zerstörten Quartiers treffe der Landesverband in Oberösterreich, aber dort sei schon klar, dass der Standort bleiben soll. Das sei zu begrüßen, sagt Kerschbaum. Es sei auch ein klares Signal an jene Menschen, die einen Anschlag gegen die Menschenwürde geplant haben.

Jetzt seien alle gefordert, sich um ein gesellschaftliches Klima des Zusammenhalts zu bemühen, sagt Kerschbaum. Das sei die einzig wirksame Prävention. Man könne nicht vor jeder Flüchtlingsunterkunft Sicherheitskräfte aufstellen. Es müsse ein gesellschaftlicher Konsens erreicht werden, dass man mit Respekt und Toleranz gegenüber Asylwerbern aufgestellt sei und daher solche Akte zutiefst verpönt seien.

An der Strategie des Roten Kreuzes, sich für die Schwächsten einzusetzen, werde sich jedenfalls nichts ändern. Das ist unser humanitärer Auftrag, sagt Kerschbaum, Menschen in Not zu schützen. Rückschläge gebe es immer, aber das gehöre zur Arbeit einer humanitären Organisation dazu.