Marine Le Pen bei Treffen rechter Parteien in Wien

Marine Le Pen, Chefin des rechtsextremen französischen Front National ist heute zu Gast in Wien. Le Pen, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und andere Vertreter rechter Parteien, die der EU-Fraktion "Europa der Nationen und der Freiheit" angehören, wollen sich besser vernetzen. Bei einer Pressekonferenz im österreichischen Parlament hat Le Pen die Möglichkeit von EU-Austrittsreferenden in allen europäischen Staaten gefordert.

Mittagsjournal, 17.6.2016

Lega Nord, Flams Belang und AfD als Teilnehmer

Während draußen vor dem Parlamentsclub der Freiheitlichen Partei noch einige Demonstranten gegen das heutige Treffen der europäischen Rechtspopulisten demonstrieren, geht es drinnen bereits los: Vor einem Plakat mit blauem Adler, der gelbe Sterne auf den Flügeln trägt, nehmen Vertreter der Rechtsaußen-Parteien Europas Platz. Neben der italienischen Lega Nord und dem belgischen Flams Belang, ganz in der Mitte auch die Chefin von Frankreichs rechtsextremer Partei Front National und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der zum heutigen Treffen geladen hat:

Le Pen will "Europa à la Carte"

Diese Zusammenarbeit soll gestärkt werden, für ein sogenanntes Europa der Nationen, sagt Marine Le Pen: „Anstelle eines permanenten Kräftemessens zwischen den EU-Institutionen, wollen wir eine Diskussion zwischen den Staaten. Es gibt bereits Länder, die dieses Europa à la Carte haben, das wir für alle Länder fordern. Zum Beispiel Dänemark, das seine Besonderheiten immer behalten hat und natürlich Großbritannien. Weder der Euro noch die Schengenregelung wurden jedem Land aufgezwungen.“

"Austrittsreferenden für jedes Land"

Für das bevorstehenden Referendum über einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der
EU wollen weder Heinz-Christian Strache noch Marine Le Pen eine eindeutige Empfehlung abgeben,
aber eines stellt die Chefin des französischen Front National klar:

Treffen mit Norbert Hofer

Den gestrigen tödlichen Angriff auf die britischen Parlamentsabgeordnete der Labour Partei Jo Cox, wollen weder Strache noch Le Pen politische instrumentalisiert wissen. Im Anschluss an die Pressekonferenz heute Vormittag, hat Marine Le Pen den 3. Nationalratspräsidenten und freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer getroffen.