Café Sonntag, 29. Mai 2016

Wehrmachtsdeserteur Richard Wadani

2007 wurde Richard Wadani als erstem österreichischen Wehrmachtsdeserteur das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs verliehen. Sein Engagement und das seines Personenkomitees "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" trugen beträchtlich dazu bei, dass der Nationalrat 2009 das Aufhebungs- und Rehabilitierungsgesetz beschlossen hat, das alle Opfer der NS-Militärjustiz rehabilitiert.

Richard Wadani

ORF/ Joseph Schimmer

"Café Sonntag", 29. Mai 2016

Aus rechtlichen Gründen wurden die Musiktitel der Sendung hier gekürzt.

Geboren 1922 in Prag als Sohn österreichischer Eltern führte sein Weg 1938 unfreiwillig nach Wien, ebenso widerwillig in die Wehrmacht. Im Oktober 1944 lief er an der Westfront zu den Alliierten über. In der Uniform der Briten kehrte er 1945 nach Wien zurück. Nachdem er in Österreich Anpöbelungen und Schmähungen ausgesetzt war, zog er sich zurück, wurde Sportlehrer, später Bundestrainer und Bundeskapitän im Volleyballverband. Als politische Heimat sah er die KPÖ an, welche er aber nach der Zerschlagung des Prager Frühlings verließ. Im Milena Verlag ist ein Buch erschienen, in dem Lisa Rettl und Magnus Koch seine Lebensgeschichte nacherzählen: "Da habe ich gesprochen als Deserteur. Richard Wadani - Eine politische Biografie".

Moderation: Eva Rossmann
Gestaltung: Peter Blau, Claudia Gschweitl

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