Grafik von Sarah Oswald

PRIVAT

Von Sarah Oswald

"Erlach"

Sarah Oswald, geboren 1989 in Innsbruck, lebt und arbeitet in Salzburg als bildende Künstlerin und
Grafikerin. Sie studiert Germanistik in der Paris-Lodron-Universität und Bildnerische Erziehung am
Mozarteum bei Beate Terfloth. Seit 2011 ist sie Co-Herausgeberin und Gestalterin der Zeitschrift für Literatur und Kultur "mosaik" und seit 2012 Teil des Kunstkollektivs "Bureau du Grand Mot".

Grafik von Sarah Oswald

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"Erlach"

Meine Drucke erzählen von einem Feldweg in Erlach. Erlach ist der Ort, an dem ich aufwuchs und wo meine Familie nach wie vor lebt. In einem performativen Druckvorgang schreite ich diesen Feldweg ab. Ich lege vor mir Blätter auf und Drucke beim Gehen den Untergrund auf das Papier. Die Idee ist es, einerseits aus dem Druckvorgang eine Performance zu machen und so die Bewegung, das Abschreiten mit in die Arbeit zu nehmen.

Außerdem stelle ich mit diesen Drucken die Fragen: Was ist Druck? Was ist Kunstdruck? Was hat den Wert abgedruckt zu werden? Die Drucke aus Schotter, Erde und Gras zeigen unterschiedliche Flecken, aber jeder Fleck verweist auf etwas dahinter: Den Feldweg, welchen ich so oft auf und ab lief und dort Erdbeeren fand, ein abgetrenntes Rehbein, das Fuchsloch, vor dem ich solche Angst hatte, Sauerampfer, Wiesenblumen, Osternester. Dort, wo ich Katzen gestreichelt habe, im Winter auf einem Plastiksatz herumgerutscht bin, mit meinem Bruder und unsrem Freund gespielt und mit Heuschnupfen in den Augen geheut habe. Den Weg auf dem ich heute noch mit meinen Eltern und unserer Nachbarin spazieren gehe, wenn ich sie besuchen komme und von meinen Plänen erzähle. Es geht also um Kindheit, Jugend, Gegenwart.

Es geht um Bewegung, Voranschreiten, Zeit und Ort. Es geht um Druck und ums Fühlen. Fühlen in den Füßen und in den Beinen.

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