Vorgezogene Wahltage im Bund?
Wie könnte man Wahlen abhalten, die es den Menschen einfach machen zu wählen, ohne allzuviele Wahlkarten ausgeben zu müssen? Der Politologe Peter Filzmaier sagt - mit Blick auf die USA - vorzeitige Wahltage könnten eine Lösung sein. Bei Landtags- und Gemeinderatswahlen im Burgenland und in der Steiermark ist das Modell auch schon zur Anwendung gekommen
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 10.9.2016
Die Steiermark ist Vorreiter. Hier konnte man zuletzt 2015 nicht nur am Wahlsonntag, sondern auch schon neun Tage davor, an einem Freitag, wählen. Pro Gemeinde hatte da mindestens ein Wahllokal stundenweise offen. Mit großem Erfolg, sagt Landeswahlleiter Wolfgang Wlattnig. Rund 60.000 Stimmen wurden bei dem vorgezogenen Wahltag abgegeben, womit auch die Zahl der Wahlkartenwähler reduziert werden konnte.
Das Burgenland hat nachgezogen, auch hier gab es bei der Landtagswahl 2015 einen vorgezogenen Wahltag - bzw. Wahlabend - am Freitag neun Tage vor dem Wahlsonntag.
Ein solches zusätzliches Angebot sollte es auch bei künftigen bundesweiten Wahlen geben - auch bei Bundespräsidentenwahlen, sagt Politologe Peter Filzmaier. Selbst wenn es sich bei der bevorstehenden Hofburg-Wahl nicht mehr ausgehen könnte. Die Möglichkeit, mit Wahlkarte bzw. Briefwahl zu wählen, solle jedenfalls bleiben, sagt Filzmaier. Gerade für die, denen Wahlkarten künftig zu unsicher seien, wären zusätzliche Wahltage aber ein gutes Angebot. „Früheres Wählen ist natürlich mehr Aufwand an Personal und damit indirekt an Kosten, aber Demokratie darf etwas Wert sein“, so Filzmaier.