Von Stephan Werhahn, Gottfried Heller und Ulrich Horstmann
SOS Europa
Als leibhaftiger Enkel der CDU-Ikone Konrad Adenauer ist Stephan Werhahn kein gänzlich einflussloser Mann bei Deutschlands Christdemokraten. Gemeinsam mit Gottfried Heller und Ulrich Horstmann hat der 63-Jährige nun ein Buch über die Zukunft der EU herausgegeben: "SOS Europa" heißt der Band.
8. April 2017, 21:58
FBV
Kontext, 16.9.2016
Konrad Adenauer gehörte fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit zu den Gründungsvätern der europäischen Idee. Dem ersten deutschen Bundeskanzler ging es genau wie Winston Churchill und Robert Schumann nicht nur um die Schaffung eines gemeinsamen Marktes für Kohle und Stahl. Die europäische Idee wurde damals immer auch als Friedensunion und Wertgemeinschaft verstanden. Genau das macht für den Adenauer-Enkel Stephan Werhahn heute noch die Faszination von Europa aus. Seine Mutter Libet Werhahn, eines von acht Kindern Konrad Adenauers, hat in den Werhahn-Clan eingeheiratet. Stephan Werhahn stammt somit aus einer Wirtschafts- und Gelddynastie in Neuss am Niederrhein.
Der Familien-Clan setzt mit 400 Gesellschaftern und 200 Unternehmen etwa drei Milliarden Euro um, bilanzierte das "Handelsblatt" zuletzt. Der Adenauer-Enkel arbeitete nie im Familienunternehmen, sondern als Rechtsanwalt und Wirtschaftsberater in München. Bis vor fünf Jahren hatte der engagierte Familienvater zudem kaum Zeit für europäische Politik.
Stephan Werhahn, der in den USA studiert hat, gehört mittlerweile zu den glühenden Verfechtern der europäischen Idee, wie er es selbst nennt. Er gründete das Institut "Europa der Marktwirtschaften" und sucht in dem Buch "SOS Europa" lesenswert Wege aus der Krise. Gemeinsam mit Gottfried Heller und Ulrich Horstmann werden zunächst detailliert und kenntnisreich die Gründe für die eklatanten Fehlentwicklungen aufgespürt - und es wird eindrucksvoll an die enthusiastische Aufbruchsstimmung erinnert.
Service
Gottfried Heller, Ulrich Horstmann, Stephan Werhahn, "SOS Europa. Wege aus der Krise - ein Kompass für Europa", Verlag FBV Finanzbuchverlag