Filmstart "Findet Dorie"
Mit rund 940 Millionen Dollar Einspielergebnis war der 2003 entstandene Film "Findet Nemo" lange der erfolgreichste Animationsfilm. Ein klarer Auftrag für eine Fortsetzung, die nun rund 13 Jahre später in die Kinos kommt. "Findet Dorie" knüpft nahtlos an den Vorgänger an.
8. April 2017, 21:58
Dorie ist jener blaue Doktorfisch aus "Findet Nemo", der an Kurzeitgedächtnisverlust leidet. Kommerziell hat sich die Sache bereits ausgezahlt, denn "Findet Dorie" hat nach wenigen Wochen in den Kinos weltweit 961 Millionen Dollar eingespielt und damit "Findet Nemo" bereits überholt. Ab Freitag im Kino.
Morgenjournal, 27.9.2016
Eine Familie gehört zusammen, koste es was es wolle. Ein Dogma, das den US-amerikanischen Kino-Mainstream seit jeher beherrscht und freilich auch vor dem Animationsfilm nicht Halt macht. Als der Clownfisch Nemo vor mehr als zehn Jahren in den Weiten des Meeres verloren ging, setzte sein Vater alles daran ihn wiederzufinden, begleitet von der an Gedächtnisschwund leidenden Dorie. Diesmal aber erinnert sie sich an Entscheidendes, nämlich an ihre Eltern.
Exzentrisches Meerespersonal
Never change a winning team, "Findet Dorie" schickt erneut die Stammtruppe auf eine Odyssee, oder besser zwei: Denn Dorie sucht ihre Eltern, während Nemo und sein Vater Dorie ständig hinterherhetzen. Der simple handlungsfaden wird erneut aufgefettet durch exzentrisches Personal aus dem Ozean: vom kurzsichtigen Walhai über einen Belugawal mit Echolotproblemen bis hin zu - allen voran - Doktorfisch Dorie. Dieser ist naiv und aufgedreht, wagemutig und leichtsinnig, leidet an Gedächtnisverlust, aber das dafür stets mit fröhlicher Hingabe. Nicht zuletzt Hank, ein grimmiger Okotpus, der eigentlich nur sieben Tentakel hat, wird zu Dories Buddy wider Willen auf dem Weg zur Familienzusammenführung.
Mehr handfester Actionfilm
Pixar, längst die Großmacht im amerikanischen Animationsfilm, hat schon in den 1990er Jahren mit Disney kooperiert, sich damals aber doch eine gewisse Eigenständigkeit, um nicht zu sagen Rotzigkeit, bewahrt. Seit der Übernahme durch Disney 2006 sich Pixar aber mehr an die Ursprungsphilosophie des Unterhaltungsmultis angepasst. Für jeden Lacher eine Träne, erinnert sich denn auch Pixar-Mastermind John Lasseter an den wichtigsten Leitsatz von Walt Disney.
Dabei hat man bei "Findet Dorie" doch mehr den Eindruck in einem handfesten Actionfilm zu sein, in dem nichts unmöglich ist - auch nicht ein Krake am Steuer eines Lastwagens. So viel Fantasie im Dienste der Familie für die Familie. Eben ein Disneyprodukt, Unglück kann am Ende nur zum Glück führen.