Filmkomödie: "Bridget Jones' Baby"

Vor 15 Jahren ließ die Kinoversion von Helen Fieldings Roman "Bridget Jones' Diary" weltweit die Kinokassen klingeln, ebenso wie die Fortsetzung der turbulenten Liebesgeschichte der pummeligen, quirligen 30-Jährigen. Ende der Woche kommt nach eineinhalb Jahrzehnten nun der dritte Teil in die Kinos: "Bridget Jones' Baby". Neben Renée Zellweger und Colin Firth ist diesmal auch US-Serienstar Patrick Dempsey in einer der Hauptrollen zu sehen.

Morgenjournal, 20.10.2016

Alte Geschichte in neuer Besetzung

Regisseurin Sharon Maguire setzt auf bewährte Zutaten: eine tollpatschige Heldin mit liebenswerten Marotten, Slapstick-Einlagen, Wortwitz und eine Dreiecksgeschichte. Lediglich die Besetzung hat sich leicht verändert. Der Frauenschwarm Daniel, angeblich bei einem Flugzeugabsturz im Dschungel ums Leben gekommen, wird vom charmanten Amerikaner Jack, gespielt von Patrick Dempsey, abgelöst. Bridget begegnet ihm erstmals auf einem Musikfestival, als sie vor seinen Augen stolpert und unsanft im Schlamm landet.

Es kommt zum heißen One-Night-Stand und wenige Tage später endet eine Wiederbegegnung mit ihrem Exfreund, dem introvertierten Menschenrechtsanwalt Mark Darcey, ebenfalls im Schlafzimmer. Abermals steht Bridget zwischen zwei Männern, diesmal jedoch schwanger. Zur Frage nach dem Richtigen gesellt sich die Frage nach der Vaterschaft.

Liebenswerte Tollpatschigkeit

"Sie ist authentisch und hat ihre Fehler. Ihr Optimismus und die Entschlossenheit, mit der sie trotz ihrer Schwächen und Unvollkommenheit erfolgreich sein will, sind inspirierend", meint Hauptdarstellerin Renée Zellweger. Auch diesmal lebt der Film von Zellwegers komödiantischem Talent und ihrem kompromisslosen Körpereinsatz. Freunde und Eltern sind gewohnt verlässliche Zulieferer von witzigen, peinlichen und berührenden Momenten und auch der Soundtrack spielt wieder eine wesentliche Rolle, schließlich wird das Leben bekanntlich erst durch die richtige Hintergrundmusik intensiv und bedeutend.

Temporeich, realitätsfern und vorhersehbar

Temporeich bewegt sich die Komödie ganz nach Lehrbuch von einem Höhepunkt zum nächsten, bevor sie mit dem Einsatz der Wehen auf das rasante Finale zusteuert, inklusive Klärung der Vaterschaft, Traumhochzeit und freundschaftlicher Verbundenheit des Trios, versteht sich.

In den knapp zwei Stunden davor vermasselt die mittlerweile 43-jährige Bridget auf bewährte Weise Meetings und Projektpräsentationen, verstört und beleidigt ihre Gegenüber durch unbedachtes Geschwätz und schafft es dennoch mühelos, die besten Jobs und attraktivsten Männer an Land zu ziehen.