"Fortuna" - neues Buch von Franz Schuh

Über das Glück in seinen verschiedenen Erscheinungsformen macht sich der österreichische Philosoph und Autor Franz Schuh Gedanken. Wie seine fünfminütige Ö1-Radiokolumne "Magazin des Glücks" heißt jetzt auch der Untertitel eines Buches, in dem Schuh seine Reflexionen fortführt.

Die Glücksgöttin der römischen Mythologie hat dem Band den Namen gegeben: "Fortuna - Aus dem 'Magazin des Glücks'", eine Ö1-CD mit ebendiesem Titel erscheint demnächst.

Franz Schuh

"Das Wesentliche am Glück ist nicht das Glück selber, sondern dass sich in der Glücksfrage so viele andere philosophische, ökonomische oder überhaupt lebenstechnische Dinge verbergen, die eigentlich unter Glück gar nicht laufen."

ORF

Mittagsjournal, 13.2.2017

Literatur über das Glück füllt ganze Bibliotheken Beiträge aus der Medizin und Soziologie, aus der Psychologie und Lebenshilfe, Philosophen und Romanautoren haben sich an dem Thema abgearbeitet. Aber noch immer bleibt die Frage offen: Glück - was ist das überhaupt?

Dem Unheil trotzen

"Die Versuche das Glück zu definieren sind insofern sinnlos, weil das, was das Glück ist, ist pluralistisch. Das heißt für jeden etwas anderes. Erst dadurch hat das Glück überhaupt einen Sinn", sagt Franz Schuh.

Kulturjournal, 13.2.2017

Franz Schuh im Gespräch über das Unverdiente am Glück, das Unglück und über die Spaßdemonstration.

"Ich schreibe über das Glück, weil ich Glück hatte, und zwar so viel, dass ich damit bis jetzt dem unvermeidlichen Unheil trotzen konnte", so erklärt Franz Schuh am Beginn sein Projekt. Und bei seinem Streifzug durch das Bedeutungsgelände des Wortes, kam es nicht zuletzt auch zu regelmäßigen Begegnungen mit dem "Glück".

"Das Glück liegt im Atem"

Als Schüler von Elias Canetti sei er der Meinung, dass das Glück im Atem liegt. "Wenn man einmal eine Lungenembolie hatte und nicht atmen konnte, dann sieht man im Aufatmen - und das ist ja auch eine Metapher - liegt sehr viel vom Glück. Und da ich noch atme, begegnet mir das Glück."

Franz Schuh denkt nach über Krankheit, Leidenskraft und Lebenswille, über Glaube, Liebe und Hoffnung, über Weisheit, Maßlosigkeit und Völlerei. Aphoristisch zugespitzt und mit analytisch scharfem Blick perfektioniert Franz Schuh einmal mehr die schöne Kunst der Assoziation - von Oliver Hardy und Udo Jürgens wechselt er mühelos über zu Hegel, Kant und Sigmund Freud.

Der Autor liest aus seinem Werk

Zwischen den gut zwei Dutzend Prosastücken begegnen wir Franz Schuh - zum Glück - auch als Lyriker. Er habe bemerkt, dass die Sprache, wie er sie aus den 50er Jahren noch kenne, "da war noch ein merkwürdiger Ton da, der künstlerisch von H. C. Artmann in höchste Höhen geführt wurde; aber in der öffentlichen Sprache schien mir dieser spezifische Dialekt verschwunden zu sein."

Franz Schuh hat ihm neues Leben eingehaucht - nachzuhören ist das jetzt auch auf einer Ö1 CD, die pünktlich zum 70. Geburtstag von Franz Schuh im März erscheint.

Service

Franz Schuh, "Fortuna - Aus dem Magazin des Glücks", Zsolnay
Die gleichnamige Ö1-CD erscheint vor dem 70. Geburtstag von Franz Schuh (15. März). Darauf liest der Autor ausgewählte Texte aus seinem Buch.