Salinas #3, Càdiz, Spanien 2013

EDWARD BURTYNSKY

Kunst Haus Wien

Wasser-Aufnahmen von Edward Burtynsky

"Edward Burtynsky - Wasser" ist der Titel einer Ausstellung, die heute im Kunst Haus Wien eröffnet wird. Der kanadische Fotograf hält auf seinen eindrucksvollen großformatigen Arbeiten fest, welche Spuren die Naturausbeutung durch die menschliche Spezies auf der Erde hinterlässt.

Olfusá River #1, Ausschnitt

EDWARD BURTY

Seine Fotoarbeiten hängen in großen Museen wie dem MoMA New York oder der Reina Sofia in Madrid. Nun zeigt er seine erste umfassende Einzelausstellung in Österreich.

Morgenjournal, 22.3.2017

Was strahlt so grün?

Man ist fasziniert von dem leuchtenden Grün eines Gewässers - so lange bis man bemerkt, dass es einfach von Algen überwuchert ist. Man bewundert die fein verästelten Linien in einer Ebene - bis man bemerkt, dass das eine ausgetrocknete Flussmündung ist, und man bestaunt das bunte Schillern eines Uferstreifens, bis man sieht, dass er ölverseucht ist.

Edward Burtynksy sagt: "Die größten Künstler der Vergangenheit haben über ihre Zeit gesprochen. Ich erzähle von der unheilvollen Ausbeutung der Erde und der verhängnisvollen Dominanz des Menschen über die Natur."

Verführerisch schön erzählt

Diese Bilder sind verführerisch schön und erzählen doch traurige Geschichten. Diese hochästhetischen Fotos von Minen, Ölraffinerien und ausgetrockneten Wasserbetten sind Metaphern für ein Dilemma unserer Zeit: Die Menschheit ist hin- und hergerissen zwischen Verführung und Angst, zwischen Anziehung und Abstoßung.

Einerseits treibt uns die Gier nach einem bequemen Leben, andererseits leiden wir mehr oder weniger bewusst an schlechtem Gewissen, weil uns klar ist, dass die Erde unter unserem Fortschritt leidet. Diese beiden Extreme spiegeln diese Bilder wider. Tatsache sei, sagt Edward Burtynksy, dass die Menschen sich immer an der Natur bedient hätten, aber noch nie in dieser Geschwindigkeit und in diesem Ausmaß. Das liege an den technologischen Möglichkeiten und dem Bevölkerungswachstum.

Edward Burtynsky

BIRGIT KLEBER

Edward Burtynsky

Technologie könnte auch helfen

Burtynsky denkt, dass die Technologien, mit deren Hilfe wir dabei sind, die Erde zu ruinieren, dass dieselben Technologien uns auch wieder aus den Schwierigkeiten heraushelfen können. Und er meint, Klimakonferenzen seien ein erster Schritt, um das Problem zu erkennen - wenn man ein Problem erkenne, sei das die Voraussetzung, um es in den Griff zu bekommen.

Wenn Donald Trump jetzt allerdings sage, der Klimawandel sei ein Scherz und alle dagegen aufgewendeten Mittel Geldverschwendung, so sei das natürlich ein großer Rückschlag. Die Kanadische Regierung, die jetzt eine CO2-Steuer einführen wolle, habe dadurch im Handel mit den USA einen enormen Wettbewerbsnachteil.

Apokalyptische Szenarien

Burtynsky kämpft mit seinen Bildern darum, den Menschen diese Probleme bewusst zu machen. Denn die Menschheit könne schon morgen verschwunden sein, wenn ein Nuklearkrieg ausbräche: "Wir könnten die ganze Erde wieder in Schlamm verwandeln, mit der ganzen Nuklearenergie, über die wir verfügen." Die menschliche Spezies hätte die Mittel in der Hand, den ganzen Planeten Erde in eine Marslandschaft zu verwandeln.

Burtynskys Ausstellung im Kunst Haus Wien erzählt in atemberaubend ästhetischen Bildern von den apokalyptischen Szenarien, die unser Alltag sind.

Service

Kunst Haus Wien - Edward Burtynsky. Wasser
23. März bis 27. August 2017

Edward Burtynsky