Dunkelheit im All

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Dimensionen

Science-Slam im Dunkeln

In Wien fand zu Jahresbeginn der weltweit erste "Science-Slam im Dunkeln" statt. Wie erklärt man Physik, Biologie oder Psychologie, wenn es nichts zu sehen gibt?

Woran gerade in den Labors und an den Schreibtischen Österreichs geforscht wird, bleibt der Öffentlichkeit in den meisten Fällen verborgen. Der Science-Slam, der Wettstreit der Wissenschaften, bringt Forscher und Forscherinnen auf die Bühne. Kurz, verständlich und unterhaltsam präsentieren sie ihr Forschungsthema einem Laienpublikum.

Haben die jungen Wissenschaftler/innen normalerweise nur mit der knappen Zeit und der eigenen Konzentration zu kämpfen, so mussten vier junge Forscher/innen, Anfang des Jahres in Wien, ihre Arbeiten in völliger Dunkelheit präsentieren.

Der erste Science Slam in Dunklen

Der Abend wurde von Völkerrechtler Ralph Janik eröffnet, mit einer treffend-vielschichtigen Schulhof-Metapher der aktuellen weltpolitischen Situation.

"Da gibt es Bullies, da gibt es Welche, die sind nett und da gibt es Welche für die sich keiner interessiert."

Florian Schwarzenbacher demonstrierte live die Auswirkung von Magengasen auf sein Klarinettenspiel, garniert mit humorvollen Erläuterungen seiner musikwissenschafltichen Studien zu diesen Eruktationen.

"Kurz gesagt, mit ist ein Rülpers während des Spielens ausgekommen und das hat man gehört."

Wildbiologe Robin Sandfort schilderte höchst poetisch die GPS-gestützte Erforschung des „Angstraums“ von hungrigen Rehen, ohne dabei das Bambi-Klischee zu strapazieren.

"Die Rehe stehen vor einem klassichen Dilemma. Was wiegt schwerer, die Lust auf leckere Kräuter oder die Angst vor dem Jäger."

Lara Lammer präsentierte ihr Konzept der Robotik-Vermittlung für Kinder und Jugendliche durch die sehr gekonnte Imitation von zwei Roboterstimmen.

"Wir sind Roboter, wir sind Maschinen, wir sind Technik."

Der Gewinner des 3. Science Slam Vienna

Entstanden sind "Science Slams" vor rund zehn Jahren in Deutschland. In Österreich gibt es sie seit 2010 und mittlerweile in allen größeren Städten.