Konstantin Wecker

APA/HERBERT NEUBAUER

RadioKulturhaus

Konstantin Wecker - SOLO

Seit über vier Jahrzehnten zählt Konstantin Wecker zu den bedeutenden deutschen Liedermachern. 2017 geht der Musiker, Autor und Schauspieler anlässlich seines 70. Geburtstages auf große Tournee.

Für die Schwachen und die Gestrandeten

Konstantin Wecker wird künftig noch lauter seine Stimme erheben für die Schwachen, die Gestrandeten am Rande der Gesellschaft, die seitlich Umgeknickten, die er schon immer mit seinem Melodien und Texten in den Arm genommen hat. „Ich wollte immer Liebeslieder schreiben. Schon als 18-Jähriger, als ich begonnen hatte, meine Gedichte zu vertonen. Doch meine immer stärker werdende Wut über Neid, Hass und Profitgier zwingen mich dazu, mich mehr denn je einzumischen. Im Grund sind meine politischen Lieder Ausdruck meiner Liebe für die Menschen, meiner Leidenschaft für den Humanismus.“

Vielfalt und Veränderung

Das sind die Konstanten im Schaffen von Konstantin Wecker. „Meine Musik folgt immer meinen Texten. Von Schubert bis Hardrock – bei mir ist immer alles möglich.“ Internationale Stars wie Joan Baez, Mercedes Sosa, Charlie Mariano, Arlo Guthry, Pete York und Pippo Pollina waren und sind seine musikalischen Weggefährten.

70 Jahre Konstantin Wecker

Sein Alter, das steht auch für ein uferloses Werk mit über 2.500 Konzerten, 25 Studio- und 17 Live-Alben, 52 Film- und Fernsehmusiken, 28 Musicals und 12 Bühnenmusiken. Für den Musiker und Autor, der bereits über 31 Bücher und 12 Hörbücher veröffentlicht hat, ist sein runder Geburtstag kein Grund innezuhalten. Eher, um Bilanz zu ziehen, einfach so, mal zwischendrin. Weiterzumachen. Stellung zu beziehen. Für sich. Seine Freunde. Sein Publikum. Und für eine Welt ohne Grenzen.

Die Gäste seines Solo-Programms erleben einen Abend geprägt von Wut und Zärtlichkeit, Mystik und Widerstand - und immer auch von der Suche nach dem Wunderbaren.

Höhen und Tiefen einer Biografie

Der Münchner setzt sich kraft- und gefühlvoll für eine Welt ohne Waffen und Grenzen ein. Nebenbei erzählt er auch Anekdoten aus seiner von Höhen und auch Tiefpunkten geprägten Biographie. So zeigte er sich etwa in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" zu seinem bevorstehenden 70er dankbar für seinen drogenbedingten Gefängnisaufenthalt. "Ohne Haft wäre ich nie aus dem Kreislauf rausgekommen." Als die Ermittler im November 1995 zur Hausdurchsuchung gekommen seien, habe er sie freudig begrüßt.

Am 1. Juni wird Wecker 70 Jahre alt. "Mit 70 hoffe ich, dass die Erleuchtung endlich anmarschiert!", sagte er der SZ. "Ich spüre doch, dass es etwas Unvergängliches gibt." Prinzipiell sei er unendlich dankbar. "Ich hatte alles, was man sich nur wünschen kann. Verständnisvolle Eltern, bis heute enge Freunde - und ich habe jeden Schicksalsschlag einigermaßen heil überstanden."

Bereits 1977 wurde er mit dem deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet, 2012 erhielt er den Sonderpreis des Prix Pantheon in der Sparte "Reif und Bekloppt" und 2013 den Ehrenpreis des Bayerischer Kabarettpreises. Sein Solo beinhaltet neben musikalischen Klassikern, wie "Der alte Kaiser" und "Genug ist nicht genug" auch eine Reihe neuer Songs des bekennenden Pazifisten.