Thomas Maurer – Solist und Tolerator

28. Juni 2018, 02:00

Wild, politisch unbequem und von ehernen Prinzipien, so beschrieb Thomas Maurer schon 1995 seine damals noch nicht ganz so weit zurückliegende Vergangenheit als Jungkabarettist. Zu diesem Zeitpunkt war er gerade einmal 28 Jahre alt und bereits mit seinem 5. Solo auf Österreichs Kabarettbühnen unterwegs. Thomas Maurer wurde am 27. Juni 1967 in Wien geboren. In CONTRA eröffnet er die Portraits-Serie über Kleinkünstlerinnen und Kabarettisten der Generation 1967.

Seit 1988 bereichert Thomas Maurer die österreichische Kabarettszene. Bislang hat er es auf 16 Soloprogramme gebracht. Außerdem spielte er in gemeinsamen Produktionen mit Leo Lukas, Josef Hader, Florian Scheuba und Robert Palfrader. Im Fernsehen kennt man ihn als Darsteller und auch Autor von Serie, wie Die 4 da, Wir Staatskünstler, Was gibt es Neues? und BÖsterreich.

Auf erste Begegnungen mit Humorproduktionen angesprochen, erinnert sich Thomas Maurer an die Spitzbuben, an Donald Duck oder den Urania Kasperl. Bücher und Lektüre hat er schon früh als Alltagskonsumgut begriffen. Der Zugang zur Leihbücherei und das dort vorhandene Angebot waren seiner Passion durchaus zuträglich. Daraus hat sich eine Lesebiographie entwickelt, bei der Alfred Polgar ebenso wichtig wurde, wie das Satiremagazin Titanic, der deutsche Karikaturist und Autor F.K.Waechter und Robert Gernhardt.

Seit seinem ersten Solo mit dem Titel Unterm Farkas hätt's des net geben hat Thomas Maurer den Ehrgeiz, alle Bühnenprogramme so zu gestalten, dass er sie auch als Zuschauer mögen würde. Nach knapp 30 Bühnenjahren kann er eine für sich zufriedenstellende Bilanz ziehen: sein aus der Jugendzeit geprägtes Humorverständnis korrespondiert doch recht zufriedenstellend mit seinem Stil, Geschichten zu erzählen.

Dass er - neben dem Radiokabarettpreis Salzburger Stier, dem deutschen Kabarettpreis, dem Nestroy Theaterpreis und der goldenen Romy - den österreichischen Kabarettpreis bereits drei Mal erhalten hat, verschafft ihm ein Alleinstellungsmerkmal.

Thomas Maurer hat im Laufe der Jahre sehr spezielle Figuren zum Bühnenleben erweckt. Diese Fertigkeit ist dem Freiraum für kabarettistische Experimente zu verdanken, den er in den ersten Jahren seiner Karriere erfahren durfte. Dieser Freiraum ist verschwunden, so Thomas Maurer: "spätestens seit im karibischen Ambiente der Barcardi Werbung nicht mehr gefaulenzt sondern gearbeitet wird."