Grafik "Fliege"

Sebastian Grande

Von Sebastian Grande

"Fliege" (aus der Serie "Imitation")

Sebastian Grande wurde 1989 in Korneuburg, Niederösterreich geboren und studiert seit 2013 Grafik & Druckgrafik in der Klasse von Jan Svenungsson an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Ein übergreifendes Thema meines Werkes ist die Beobachtung und Konstruktion der Schwelle zum Nicht-Ort. Stetig erweitere ich meine Sammlung von industriellen Architekturen, die ich fotografisch festhalte. Entfremdet, aus ihrem ursprünglichen Zweck herausgelöst, sind sie nicht bestimmbar. Es bleibt nur die Hülle, ein Echo, weder in einem noch im anderen bilden sie den Nicht-Ort. Ein Loop, ein Moment, kaum erkennbar.

Es bildet meine Oberfläche, kreiert mein Verständnis und meine Kartographie von Zwischenräumen. In der Schnittstelle von Druckgrafik und Fotografie collagiere ich die Formensprache der aufgenommenen Umgebung. Mit der Belichtung verschieben sich Räume, teilen sich neu auf und fallen in sich zusammen. Es vervielfältigt die Eigenschaften des Gesehenen. In meiner Arbeit widme ich mich der Kontur dieser Formensprache in Räumen, Gegenständen oder Situationen.

In der Serie Imitation bilden die verschiedenen Fabriken und Fertigungsanlagen den Ausgangspunkt meiner Collagen. Das Werk Fliege ist die vierte Fotoradierung aus dieser Serie. Verstrebungen, Schornsteine, Kabel und industrielle Landschaften setzen sich zu organisch anmutenden Formen zusammen. Jedes Insekt zeigt eine unterschiedliche Beschaffenheit, diktiert durch die verschiedenen Fabriken, die ihre Einzelteile bilden. Sie bilden das Vokabular einer Formensprache, die sich nur in der Industrie finden lässt. Wie in einem Schaukasten aufbewahrt, sind sie Detailbeobachtungen eines unbekannten Systems.

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