Hansi Lang

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Lexikon der österreichischen Popmusik - Hansi Lang

Hansi Lang ist als irrlichterndes Ausnahmetalent in die lokale Pop-Historie eingegangen. Er hinterlässt, so "Die Presse", "ein paar der intensivsten Songs, die der Pop hierzulande hervorgebracht hat."

Die Geschichte von Hansi Lang ist die Geschichte eines Nachkriegskinds, doch nicht typisch für die damalige Zeit: geboren 1955 in Wien, wächst der Sohn eines amerikanischen Besatzungsoffiziers und einer böhmischen Mutter zunächst in einer US-Militärbasis in Frankreich auf, bevor die Familie 1961 wieder in die österreichische Hauptstadt übersiedelt. In den Bezirk Ottakring. Es ist eine Existenz unter ärmlichen, extrem beengten Verhältnissen.

Mitte der neunzehnsechziger, spätestens Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts beginnt sich eine intensive musikalische Laufbahn zu entfalten. Bereits mit elf Jahren spielt Hansi Lang Schlagzeug in einer namenlos gebliebenen Band. Größere Bekanntheit erlangte er als Mitglied der legendären Hallucination Company.

Der radikale Umbruch von den dunklen siebziger- zu den neongrellen achtziger Jahren erweist sich auch als Katalysator für die Karriere von Hansi Lang. Mit der New Wave-Ära wurde er zu einem der Aushängeschilder der Wiener Szene. Songs wie "Ich spiele Leben", "Keine Angst", "Montevideo", "Realstadt" oder "Fräulein Josefine" verkörpern den Zeitgeist jener Ära, durchaus auf Augenhöhe mit dem alten Weggefährten Falco. Dessen rasante internationale Weltkarriere schafft Hansi Lang, auf Grund seiner notorischen Drogensucht, aber nicht einmal ansatzweise.

Lang wechselte zeitweise ins Theater- und Film-Schauspielfach. Gemeinsam mit Thomas Rabitsch und Wolfgang Schlögl gründete er 2004 das Projekt The Slow Club; die Fertigstellung des zweiten Albums erlebte er eines tödlichen Schlaganfalls am 24. August 2008 wegen nicht mehr.

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