GREGOR NEUPERT
DIF21
Die Ö1 Kulturbühne beim Wiener Donauinselfest
Drei Abende, vom 17. - 19. September, präsentierte Ö1 auf der Wiener Donauinsel wieder hochkarätiges Kabarett- und Musikprogramm.
20. September 2021, 09:14
Zum 27. Mal war Ö1 zu Gast beim Wiener Donauinselfest sein, das von 17. bis 19. September auf dem Festgelände an der Donau stattfand. Wie schon im Vorjahr konnte Wiens traditionelles Open-Air-Festival aufgrund der Coronapandemie auch 2021 nicht im gewohnten Umfang abgewickelt werden. Der Insel-Tourbus hatte am 2. August seine 40-tägige Kulturreise durch Wiens Bezirke angetreten und brachte 80 künstlerische Darbietungen an 120 Schauplätze - zwischen Floridsdorfer Markt und Zentralfriedhof.
Das große Finale war schließlich auf vier Bühnen zu erleben, die heuer auf dem Gelände der Donauinsel aufgebaut wurden. Neben der Hauptbühne, die sich FM4, Ö3 und Radio Wien teilten, einer Schlagerbühne und einer Radiobühne von GÖD/ARBÖ, war Ö1 diesmal wieder mit einer Kulturbühne für Kabarett, Weltmusik und Kleinkunst vertreten. An den drei Festivaltagen standen 15 Darbietungen von fantastischen Künstlerinnen und Künstlern auf dem Ö1 Programm. Für die Rahmenhandlung im Zeichen des ungebrochenen Humors und der virtuosen Moderationskunst sorgten auf der Kulturbühne Dirk Stermann und Christoph Grissemann.
Der Freitag
Kabarett über Selbstbefreiung, Aufruhr und Unabhängigkeit bot zum Auftakt des dreitägigen Humor-Marathons Sonja Pikart mit ihrem dritten Solo "Ein Spatz, ein Wunsch, ein Volksaufstand". Ulrike Haidacher, Mitspielerin im Duo Flüsterzweieck, erzählte in ihrem Solo "Aus Liebe" von einer Party, von der Poesie der menschlichen Jauche, von Doppelmoral und Überheblichkeit.
Thomas Maurer steuerte mit Ausschnitten aus seinem Programm "WOSWASI" einen satirischen Parcours durch das Reich der Fakten, Meinungen und Möglichkeiten bei.
Mit vier weiblichen Stimmen und jeder Menge Witz interpretierten Madame Baheux Folksongs aus Bulgarien, Serbien, Bosnien und Mazedonien so wie Lieder von Bertolt Brecht und Georg Kreisler.
Und für einen rasanten Abschluss des Eröffnungsabends sorgte Multitalent Viktor Gernot, der der Geschichte des Austropops ein weiteres Kapitel hinzufügte.
Der Samstag
"Zuerst kommen die Umlaute, dann die Grillwürschtel, dann die Xenophobie", sagt die Austroserbin Marina Lackovic. Als Malarina eröffnete sie am zweiten Donauinsel-Tag die Ö1 Kulturbühne mit Szenen aus ihrem Solo "Serben sterben langsam".
Nadja Maleh bot eine humorvolle Melange aus Chansons und kabarettistischen Szenen. Christoph Fritz zeigte "Das jüngste Gesicht" der österreichischen Kabarettszene, und Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid präsentierten eine musikalisch-kabarettistische Show, bei der die beiden Entertainer mit Gags, Songs, Tanzeinlagen und hemmungsloser Heiterkeit nicht sparten.
Mira Lu Kovacs sorgte gemeinsam mit der Band 5K HD für fabelhafte Pop-Avantgarde zum Abschluss des zweiten Tags.
ORF/JOSEPH SCHIMMER
Der Sonntag
Am Sonntag las Stefanie Sargnagel auf der Ö1 Bühne Geschichten aus ihren Tagebüchern. Omar Sarsam arbeitete erfolgreich weiter an seiner Fusion von Kabarett und Medizin. Musik kam am letzten Festivalabend von Birgit Denk und Sabine Stieger.
Und für einen satirischen Ausklang auf der Ö1 Bühne sorgte Lukas Resetarits. "Das Letzte" hat er sein 28. Programm übertitelt und darin die große Stille des Lockdowns aus kabarettistischer Perspektive analysiert. Mit Gelassenheit und Ironie, aber niemals den Ernst der Lage aus dem Blickfeld verlierend, führte Lukas Resetarits durch die heterogene Verfasstheit dieser Ausnahmezeit.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit ProEvent statt.