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KROK

Autoren

Petschinka (Österreich)
Helmuth Mössmer (Österreich)

Regie

Fritz Zaugg

Musik

Wolfgang Mitterer

Produktion

DRS / ORF (Neuproduktion)

Schnitt

Silvia Svoboda, M. Kilchenmann

Ton

Gerhard Wieser, S. Hromadnik

Mit

André Jung (Krok)
Désirée Meiser (Moosbrugger)
Norbert Schwientek (Professor)
Dietmar Schönherr (Wissenschafter)
Hanspeter Müller (Moraltheologe)
Jan Ratschko (Redakteur & Psychologe 1)
Isabelle Menke (Redakteurin & Krankenschwester)
Karl Ulrich Meves (Portier)
Renate Steiger (Kindermädchen)
Walter Baumgartner (Stimme auf Beantworter & Wärter 1)
Franziskus Abgottspon (Bibliothekar & Chauffeur & Oberaufseher)
Barbara Falter (Assistentin)
Klaus Lehmann (Psychologe 2)
Klaus Henner Russius (Internatsdirektor)
Bernhard Bettermann (Wärter 2)

Inhalt

Das Wiener Autorengespann Eberhard Petschinka und Helmuth Mössmer hat für den ORF schon mehrere Hörspiele geschrieben. Vor allem die irrwitzige und intelligente Serie "Pauli weiß, was Frauen wünschen" wurde zu einem großen Erfolg. 1993 produzierte das Schweizer Radio DRS von Petschinka (diesmal als alleiniger Autor) "Best of Kummernummer", eine bissig-böse Sorgentelefon-Satire. Die beiden Autoren bilden in ihren Stücken nie einfach nur ab, sie spitzen Gesellschaftliches und Privates zu, überhöhen, verkehren Gewohntes ins Gegenteil und schaffen auf diese Weise neue, irritierende Zusammenhänge.
So auch in "Krok". In diesem Stück geht es zentral um Gentechnologie, Gewalt und die Vermarktung der Gewalt in den Medien. Ein Professor hat im Labor aus genetischem Material des Gänseblümchens, des Menschenaffen und des Krokodils einen künstlichen Menschen mit einem kommunikablen Gehirn erschaffen. Mit diesem Gehirn soll sich Krok ohne Sprache direkt mit fremden Gehirnen verständigen können. Da im Labor aber offenbar zu viele Krokodilanteile zugemixt wurden, wird das sanfte Gänseblümchen - das Krok auch ist - zeitweise gewalttätig. Auch Menschen, die sonst friedlich und sanft sind, rasten in Kroks Umgebung plötzlich aus. Die unerklärlichen Gewaltausbrüche kommen einem Teil der Presse gerade recht.

Das Stück ist hart und schonungslos, es nimmt Bezug auf eine Realität, in der Gewaltausbrüche alltäglich sind. Die Gewalt wird aber nicht wie im "Reality TV" schamlos zelebriert und dargestellt - von Gewalt wird nur gesprochen. Und wenn sie gezeigt wird, dann nur zeichenhaft verkürzt mit abstrakten, musikalischen Partikeln, die der Wiener Komponist Wolfgang Mitterer produzierte.

Diese Produktion wurde 1995 in Berlin mit dem PRIX FUTURA ausgezeichnet.

Sendedaten

2. Mai 1995 (NP, 49:35 min )
17. Februar 1996 (WH, 49:35 min )