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JETZT KOMMT FRED!

Autor

Martin G. Wanko (Österreich)

Regie

Harald Krewer

Produktion

ORF , 2004 (Neuproduktion)

Assistenz

Michaela Aigner

Schnitt

Stefan Wirtitsch

Ton

Josef Relinger

Mit

Helmut Berger (Fred)
Fritz Hammel (Paul)
Gerti Drassl (Andrea)
Brigitta Furgler (Frau Prix)
Wolfgang Hübsch (Herr Prix)
Lukas Sartori (Noa)
Petra Morzé (Bettina)
Daniel Drewes (Reporter)
Michael Weiss, Vivien Löschner, Silvia Mundingler (WerbesprecherInnen)

Inhalt

Der Autor über sein Hörspiel: "Jetzt kommt Fred" ist ein Action-Hörspiel. Es ist rasant, geht binnen Sekunden von null auf 180, und endet doch, nach alten Prinzipien, im dichterischen Nirwana. Es beschreibt die immer aufs Neue sich manifestierende Gesellschaft der New Economy. Kaum crasht die Börse, kaum knicken die Wolkenkratzer, erfinden wir morgen neue Aktien, erfinden wir morgen einen neuen Beton, selbstverdichtend durch Eigengewicht, in jede Fuge und Ritze wird er fließen, kein Millimeter soll ungenützt bleiben. Selbstträger, Selbstläufer, Tempo forcieren, schon beim Bau wird so getan, als hätte man nichts gelernt. Bau massiv, könnte man denken, Pustekuchen! Wer will heute schon denken. In diesem PR - Stil versuchte ich auch das Hörspiel zu formulieren, klar, schnell, prägnant, bewusst schnell, zum Reflektieren sollte kaum die Zeit bleiben. Nachdenken durch den hastigen Blick in den Rückspiegel. Hier sehe ich das Big Business als Meta-Ebene. So stellen wir uns das vor, so benehmen sich die halbseidenen PR Manager, Wichtigtuer in den Banken, tatsächlich. Das Erheiternde und Deprimierende zugleich ist, es gefällt. Eine spiegelglatte Ästhetik, die bewusst gegen jegliche Halbwertszeit angelegt ist, hat seine Reize. Auch IKEA kann schön sein, wer will da noch an Langfristiges denken. Und dennoch versuchte ich, innerhalb der Regeln zu bleiben: ein Hörspiel mit Anfang und Ende, Zauber und Ernüchterung, Leid und Freude, Soap und Hartkost. Und im Finale der Reim, die Poetik, die dichterische Möglichkeit, dem blanken Irrsinn Flügel zu verleihen."

"Jetzt kommt Fred" schließt meine Trilogie der gesellschafts- politkritischen Texte ab. "Who killed Arnie?" und "der Schleim" sind Theaterstücke geworden (UA: Wien, Regie Hubsi Kramar). "Jetzt Kommt Fred!" ein Hörspiel. Warum?
Jeden actiongeladenen Mord, jede spontane Wiederauferstehung, jeden waghalsigen Sprung kann man sich (heute) im Kopf, im Film, im Hörspiel besser vorstellen als auf der Bühne. Das Hörspiel gibt uns den Freiraum, der im Theater nur durch einen Megaaufwand verwirklicht werden kann, aber doch immer zweitklassig bleibt, zur ungewollten Komik verkommt, der Realität nachhoppelt, und so gnadenlos auf der Strecke bleibt. Beschämend steht zu aller letzt die Videowand, nach dem letzten Applaus, als wahrer Sieger fest. Darum Hörspiel!

Sendedaten

15. August 2004 (NP, 40:09 min )
26. Mai 2015 (WH, 40:09 min )

Trailer

Jetzt kommt Fred, 2:11