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OTIUM

Autor

Franz West (Österreich)

Vorlage

nach dem gleichnamigen Künstlerbuch

Regie

Oliver Augst

Musik

Oliver Augst, Rüdiger Carl

Bearbeitung

Oliver Augst

Produktion

Autorenproduktion im Auftrag des ORF , 2017 (Neuproduktion)

Schnitt

Manuel Radinger

Ton

Elmar Peinelt, Oliver Augst

Mit

Oliver Augst
Rüdiger Carl
Heimo Zobernig

Inhalt

Der deutsche Hörspielautor, Komponist und Sänger Oliver Augst lässt Franz Wests Künstlerbuch "Otium" gemeinsam mit dem bildenden Künstler Heimo Zobernig und dem Musiker Rüdiger Carl als Hommage an einen der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler erklingen. Franz West hätte am 16. Februar 2017 seinen 70. Geburtstag gefeiert.

"Otium" ist das einzige Schriftwerk von Franz West. Es erschien anlässlich der Frankfurter Buchmesse 1995 (Gastland Österreich) auf Anregung von Kasper König. Franz West nahm hierfür Ideen und Gedanken auf Band auf und ließ diese dann von einer schwedischen Musikstudentin mit der Schreibmaschine transkribieren. Bei der Textübertragung kam es fallweise zu "kreativen Missverständnissen". Die von West vorgenommenen Korrekturen erschufen neue Textkonstellationen, die er passagenweise mit Tipp-Ex abdeckte oder handschriftlich überarbeitete, um das Gewicht, weg von den Worten, auf die Buchstaben und die Erhaltung der bildnerischen Dimension zu legen. So entstand mit "Otium" eine lebhafte Sammlung aus Gedankensplittern, die in ihrer formalen Gestaltung kompositorische Elemente von verschiedenen Bedeutungslayern und Einschübe von liedhafter Poesie (Gedichte) beinhaltet.

Die Hörspielversion von "Otium" möchte als eine klingende Hommage an Franz West verstanden werden, als Reflektion über Kunst, das Sein und die Welt, Wests künstlerisches Selbstverständnis. Es handelt sich um die Vertonung von Aufzeichnungen realer bis fiktiver Gespräche zwischen einem illustren Personenkreis um Franz West (Künstler, Weggefährte Wests und Kunstvermittler), die sich so zugetragen haben könnten. (Die Personen: Otto Kobalek, Otto Zitko, Bernhard Riff, Peter Pakesch, Johannes Schlebrügge, "einer der Anwesenden", "ein Bekannter", "ein gewisser Galerist", u.a.).

Neben den Akkordeon-Einspielungen von Rüdiger Carl benutzt das Hörspiel klassische Kunstlied-Zitate (Beethoven, Wagner, Mahler), die auf Wests Affinität zu diesem Genre (gewissermaßen aus Widerwillen gegen die "Pink Fluid"-artige Discomusikberieselung seiner Zeit, wie er selbst sagt) zurückgehen. Er setzte z.B. die Gellert-Lieder von Beethoven immer wieder in Installationen oder Video-Arbeiten ein (z.B. Video "Studien zu Ernster Musik", 2000) oder die Kunstlieder Schuberts und Schumanns in einem seiner frühen Objektbilder ("Gaumensegel", 1996 und "Chou-Chou", 1998/2001 - ein Wortspiel mit den Namen der Komponisten).

Sendedaten

31. Jänner 2017 (NP, 55:44 min )

Trailer

Otium,