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Orestie

Autor

Aischylos (Griechenland)

Regie

Gert Westphal

Musik

Rolf Unkel

Bearbeitung

Walter Jens

Produktion

SWF / BR / ORF-S (Neuproduktion)

Mit

Klytämnestra: Gisela von Collande
Der Bote: Heinz Klingenberg
Agamemnon: Heinz Klevenow
Kassandra: Joana Maria Gorvin
Ägisth: Arthur Mentz
Orest: Jürgen Goslar
Elektra: Anneliese Betschart
Wächter: Robert Rathke
Amme: Alice Verden
Diener: Max Walter Sieg
Apollo: Hans Paetsch
Athene: Elisabeth Höbarth
u.a.

Inhalt

Aischylos (525 - 456 v. Chr.) hat in seiner Trilogie "Die Orestie", uraufgeführt 458 v. Chr. im Dionysos Theater von Athen, den Fluch der Atriden zum Ausgangspunkt seines Dramas gemacht: Der Troja-Heimkehrer Agamemnon wird von seiner ihm untreuen Gattin Klytaimnestra erschlagen, die ihm nicht die Opferung ihrer Tochter Iphigenie verzeiht. Ihr Sohn Orest befreit das Land Argos vom Tyrannen Aigisthos. Der Rache an dem Ehebrecher folgt die Rache, die Gattenmord mit Muttermord sühnt. Orest, von den Erinnyen, den Rachegöttinnen, verfolgt, flieht nach Delphi. Dort steht Orest unter dem Schutz von Apollon, der ihn nach Athen schickt, wo die Schutzgöttin der Stadt ein Geschworenengericht einsetzt.
Was sich hinter den verwickelten Familiengräueln und den sich bekämpfenden Gottesvorstellungen verbirgt, scheint einer Kriminalgeschichte gleich, ist aber nichts weniger als eine Spiegelung der entscheidenden Wendungen in der Menschheitsgeschichte: Die Ablösung der von Blut und Sippe geforderten Rache durch das von der Vernunft gesetzte staatliche Recht. Weltliteratur von vor gut 2500 Jahren: noch immer aktuell. (SWF-Programmheft)

(Produktionsjahr: 1954)

Sendedaten

26. Oktober 1954 (NP, 95: min )