Vom Leben der Natur
Erhalten und erforschen. Der Architekt Reiner Praschag züchtet in Graz an die hundert unterschiedliche Arten seltener Süßwasser- und Landschildkröten.
Teil 4: Die Batagur-Schildkröte gehört zu den seltensten Schildkröten der Welt. Aber auch die Geierschildkröte mit dem außergewöhnlichen Kopf, der ihr den Namen gab, ist sehr eindrucksvoll.
Gestaltung: Nicole Dietrich
9. April 2010, 08:55
Mit zehn Jahren bekam er seine erste Schildkröte, mit 60 schaut er auf unzählige Aquarien mit simulierten Flusslandschaften, auf ein 120 m2 Glashaus, auf Gartenteiche und Außengehege. Der Architekt Reiner Praschag hat sich auf die Nachzucht seltener und gefährdeter Süßwasserschildkrötenarten spezialisiert, sammelt sie in der ganzen Welt und erforscht ihr Verhalten. Er hält - je nach Geburtenrate - an die 600 Individuen, insgesamt 97 verschiedene Schildkrötenarten. Im Garten hat er Dutzenden Landschildkröten ein relativ autarkes Leben eingerichtet. Sein leichtestes Exemplar wiegt ein paar Gramm, das schwerste, eine Geierschildkröte aus Mississippi, 92 Kilo. Sie schwimmt in einem 24.000 Liter fassenden Aquarium.
Wasserschildkröten sind heikel und schwer zu halten. Je besser sie adaptiert sind, desto größer ist ihre Paarungswilligkeit. Gefördert wird der Arterhaltungsprozess in Gefangenschaft durch möglichst wenig sozialen Stress - wenig Kontakt mit den Menschen, Geschlechtertrennung und ausreichend Schwimmraum. Außerdem sind artgerechtes Futter sowie eine Sensibilität für den Jahreszyklus und die Klimaempfindlichkeit der Tiere von Bedeutung, wenn man seltene Schildkröten artgerecht halten will. Wassertemperatur und Luftfeuchtigkeit müssen dem Herkunftsland entsprechen.
Service
Interviewpartner
DI Dr. Reiner Praschag
Am Katzelbach 98
A-8054 Graz-Straßgang
Tel.: 0664 7363 99 91 oder 0316 282729
