Vom Leben der Natur

Die Entlassung in die Selbstständigkeit.
Die Zoologin Teresa Valencak über Feldhasen und ihre Jungtiere
Teil 2: Feldhasen haben ein gut isolierendes Fell. Jungtiere drohen bei feuchter Witterung jedoch auszukühlen und müssen mehr Wärme produzieren.
Gestaltung: Ute Maurnböck

Häsinnen und Rammler leben einzelgängerisch und treffen sich zur Paarung. Weil sie mit den Pfoten aufeinander eintrommeln, wurde dieses Phänomen im englischsprachigen Raum als "march madness" bezeichnet. Die jungen Feldhasen kommen nach sechs Wochen als Nestflüchter auf die Welt, sind also in begrenztem Umfang selbstständig. Gesäugt werden die Jungen nur ein Mal am Tag, meist in der Zeit der Dämmerung. Die Fürsorge der Hasenmutter beschränkt sich auf den Transfer von Milch.

An der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurde die Fetthaltigkeit dieser Muttermilch untersucht. Bemerkenswert ist der hohe Fettanteil, der mindestens 23 Prozent beträgt. Besonders viel Fett enthält die Milch beim ersten Wurf. Gerade dieser erste Wurf soll, so die Annahme, unbedingt überleben, weil die früh im Jahr geborenen Jungen im Herbst selbst wieder Nachwuchs produzieren können.

Außergewöhnlich ist auch die Fähigkeit von Feldhäsinnen, im tragenden Zustand noch befruchtungsfähig zu bleiben. Die so genannte "Superfötation" bewirkt, dass sich im Uterus Embryonen verschiedenen Alters befinden können. Dieses große Reproduktionspotential ist auch notwendig, da viele Jungtiere nicht überleben.

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