"Kaltenleutgeben ist unaussprechlich"

Zum 100. Todestag von Mark Twain. Eine Sendung von Roland Knie

Seit seinem 150. Geburtstag - den beging er, in voller geistiger Frische, 1985 - kündet eine Gedenktafel an der Villa Paulhof im weiland Nobelkurort Kaltenleutgeben bei Wien von seinem Aufenthalt, der allerdings mehr der körperlichen Frische diente: Mark Twain, der große amerikanische Dichter, Satiriker und lustvolle Analytiker der deutschen Sprache, verbrachte hier mit Frau und zweien seiner Töchter einen langen Sommer, eingebettet in seinen noch längeren Wien-Aufenthalt, wo er als Genius aus der Neuen Welt mit enormem Medienrummel von der literarischen Elite der Residenzstadt hofiert wurde.

Das gefiel ihm ganz außerordentlich, und er blieb eineinhalb Jahre lang, vom Herbst 1897 bis in den Frühling 1899 hinein, in Österreich. Der große Mark Twain sprach Deutsch (das er ja viel besser konnte, als er zugab), nur um zu beweisen, dass dieses Idiom unaussprechlich sei, er übersetzte mit kindlichem Vergnügen in ein paar Kaltenleutgebener Sommernächten den "Struwwelpeter" - und war ganz baff, dass er dabei nicht von einem einzigen "Mosquito" gestochen wurde ...

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