Radiokolleg - Queen

Die Band zwischen Pop, Rock, Stadion und Oper (1). Gestaltung: Paul Lohberger

Die Gruppe Queen brachte Glanz und Glorie des Showbusiness auf den Punkt wie niemand sonst. Zugleich schummelten die vier Briten stets ein Quäntchen Ironie in die perfektesten Momente. Die Stimme von Freddie Mercury konnte es mit Opernstars aufnehmen, seine großspurigen Posen gehören zu den Standards der Popkultur wie Marilyn Monroes wehende Röcke und der Hüftschwung von Elvis Presley. Mercurys Charisma war gigantisch, seine Bandkollegen schafften es dennoch, ihn einzurahmen, ohne dabei zu verblassen. Allesamt waren musikalisch hoch talentierte Intellektuelle, zu der langen Liste von Hits steuerte jeder seinen Teil als Songwriter bei.

Frühe Queen-Alben waren stilistische Wechselbäder, zeitgeistige Rockstücke der 1970er stehen neben Genreparodien und Kunstliedern, "Bohemian Rhapsody" und "Killer Queen" sind quasi die Spitze eines Eisberges. Später fusionierten Queen all die verschiedenen Stile zum poppigen Machismo der 1980er - im Rückblick wird der Tauchgang zu den künstlerischen Perlen des Frühwerks umso interessanter.

Als origineller Typ war Freddie Mercury nicht allein in der Band, als der Frontman 1991 an Aids verstarb, konnte ihn freilich niemand ersetzen. Es dauerte einige Zeit, bis man sich die Todesursache offiziell beim Namen zu nennen getraute, Aids wurde gerade erst enttabuisiert. Auch Freddie Mercurys Homosexualität war nie offiziell, jedoch zugleich ein offenes Geheimnis von der Art, wie es große Geschichten brauchen.

Gestaltung: Paul Lohberger

Service

Greg Brooks und Simon Lupton (Hg.), Freddie Mercury - Ein Leben in eigenen Worten, Hannibal, 2007, ISBN-13: 9783854452805

Sendereihe