Hörbilder

"Inferno Lifestream". Ein Bericht von Iris Nindl und Elisabeth Putz

Arusha, Tansania, Afrika: Arusha ein Ort, an dem Tourismusbauten und Luxushotels aus dem Boden schießen wie Fliegenpilze. Daneben: Dreck, Müllhaufen, Lehmhütten, Slums.

In Arusha legt man großen Wert auf ein sauberes Stadtbild. Man beschließt, alles, was dieses Bild stört, von Zeit zu Zeit zu beseitigen. Straßenkinder, Obdachlose, Leprakranke. Operation: make the city clean.

Die Autorin Iris Nindl hat diese Transporte mehrmals miterlebt.
Im August 2008 war sie zum dritten Mal vier Wochen in Arusha - diesmal arbeitete sie nicht als Sozialarbeiterin, sondern sie interviewte Straßenkinder.

Nach Hause kam sie mit vielen Lebensgeschichten.
Elisabeth Putz kombiniert in der Dokumentation diese Interviews mit den Erzählungen von Iris Nindl. "Inferno Livestream" gibt Einblicke in den Alltag der Straßenkinder. Es erzählt von Nonnen, die in einer Villa leben, um die Leprakranken in den Baracken daneben zu betreuen, von Spendengeldern, die nie ankommen, von Kindergefängnissen, von Viktor, dessen Beine vom Bruder mit einem heißen Messer verbrannt werden, von Freddy, dessen Mutter an Malaria stirbt, von Daudi, dessen Vater vergiftet wird (Produktion DLR/ORF 2009).

Die Autorinnen:
Iris Nindl, geboren 1979, studierte Sozialarbeit und ist seit acht Jahren im Jugendbereich tätig. Sie ist ausgebildete Überlebenstrainerin, verbrachte mehr als ein Jahr als Sozialarbeiterin in Afrika und lebt jetzt in einem 300 Jahre alten Almhaus in Bruck-Fusch. "Inferno Livestream" ist ihre erste Radioarbeit.

Elisabeth Putz, geboren 1982, studierte Kommunikationswissenschaften. Lebt als freie Autorin, Regisseurin und Journalistin in Wien. Ihr erstes Stück "Mein Körper ist ein Schlachtfeld" wurde vom ORF zum PRIX EUROPA, Prix Italia, Premios Ondas und Hörspielpreis der Kriegsblinden eingereicht. Für dasselbe Stück erhielt sie den ersten Preis beim Hörspielfestival Berlin. Sie gewann mit dem Kurzhörspiel "Kann denn Liebe Sünde sein" den Kurzhörspielwettbewerb Track 5' 2008. Ihre Regiearbeit bei "Ariel 15 oder die Grundlagen der Verlorenheit" wurde von der deutschen Akademie der darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats Oktober 2008 gewählt.

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