Leporello

Menschen - Moden - Lebenskunst.
Leporellos kleine Kunst-Geschichte

Leporellos kleine Kunst-Geschichte
Der Sammler Rudi Schmutz. Während Gleichaltrige sich über Bilder leicht bekleideter Mädchen erfreuten, pflasterte er die Wände seines Jugendzimmers mit klassischen Motiven aus der Kunstgeschichte. Schmutz' Sammlungsschwerpunkte entsprechen sicherlich nicht dem, worauf sich die Allgemeinheit als "schön" einigen könnte. Als Beispiel genannt seien etwa die Gemälde des streitbaren Künstlers Karl Sterrer, der während des Ersten Weltkriegs als Kriegsmaler Erfolge feierte und der - nach Einschätzung von Rudi Schmutz - viel zu lange gelebt hat, um die Qualität seiner frühen Arbeiten auch im Alter noch halten zu können. Auf die Uraufführung von Ernst Kreneks Jazzoper "Johnny spielt auf", reagierte der den konservativen, bürgerlichen Kräften zugeneigte Sterrer 1929 mit einem auch für den Besitzer schwierigen Bild: "Die Entarteten". Eben dieses Bild, in das auch antisemitische Anspielungen gelesen werden können, war zuletzt im Wiener Künstlerhaus im Rahmen der Großausstellung "Kampf um die Stadt" öffentlich zu sehen. Gegen Ausstellungsende startete Rudi Schmutz einen Aufruf: um der "drohenden Rückstellung" zuvorzukommen, suchte er einen geeigneten Hängeplatz. Voraussetzung war genug Platz, um das 320 x 345 cm große Gemälde unterzubringen. Gestaltung: Anna Soucek

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