Vom Leben der Natur
Fossiles Baumharz mit bemerkenswerten Einschlüssen. Der Biologe Matthias Svojtka über 95 Millionen Jahre alten Bernstein aus Äthiopien.
Teil 4: Ein Blick ins Innere.
Gestaltung: Thomas Thaler
1. Juli 2010, 08:55
Bernstein - fossiles Baumharz - aus unterschiedlichen erdgeschichtlichen Epochen, kommt weltweit an vielen Fundorten vor. Die Mengen sind meist jedoch sehr gering und hauptsächlich von wissenschaftlichem Interesse. Vor allem die pflanzlichen und tierischen Einschlüsse, die sich im Bernstein immer wieder finden, erlauben wertvolle Einblicke in die Evolutionsgeschichte. Bei vielen Insektengruppen sind Bernstein-Belege wichtig, weil die Tiere auf Grund ihrer Kleinheit sonst kaum als Fossilien vorliegen.
Vor einigen Jahren brachte ein Mineralienhändler unbekanntes Material von einem äthiopischen Markt nach Wien. In langjähriger Forschungsarbeit konnte es als 95 Millionen Jahre alter Bernstein identifiziert werden, der zahlreiche Einschlüsse enthielt. Viele der gefundenen Insekten sind die Ältesten ihrer Gruppe, die je in Afrika nachgewiesen werden konnten. So wurde etwas unerwartet auch eine Ameise entdeckt. Die bisherige Theorie zur Entstehungsgeschichte der Ameisen in der mittleren Kreidezeit muss wahrscheinlich umgeschrieben werden.
Service
Mag. Matthias Svojtka
Universität Wien
Institut für Paläontologie
Althanstraße 14
1090 Wien
Institut für Paläontologie
Neubeschreibung des Äthiopischen Bernsteins in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America
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