Da capo: Tonspuren
Ekstase und Existenzminimum. Der Vorarlberger Autor und Blogger André Pilz. Feature von Peter Angerer
1. Juli 2010, 16:00
André Pilz, Jahrgang 1972, gehört nicht gerade zu jenen Autoren, die sich in die Herzen der Leser hineinschreiben. Hooligans, Skinheads, Nazis, türkische Drogenhändler und Zuhälter drängen sich mit geballter Aggression in seine Romane. Sein erstes Buch, "No llores, mi querida - Weine nicht, mein Schatz. Ein Skinhead-Roman", 2005 in einem kleinen Verlag erschienen, wurde für das Deutsche Theater in Berlin dramatisiert und der erste Triumph des Autors, der die beschriebenen Szenen aus eigenem Erleben kennt.
In seinem zweiten Roman, "Bataillon d'Amour - Eine Geschichte von Liebe und Gewalt" (2007), wird eine junge Frau aus Südamerika in Deutschland zur Prostitution gezwungen. Der Romantitel hat auch seinem Blog http://www.liebeundgewalt.blogspot.com den Namen gegeben, in dem sich Pilz zu ökonomischen und gesellschaftlichen Verhältnissen äußert.
In seinem dritten Roman, "Man Down", ist sein Held als Opfer der Wirtschaftskrise ganz unten angekommen. Ein Student entscheidet sich für die körperliche Arbeit des Dachdeckers, doch die Unternehmer sparen nicht nur beim Lohn, sondern auch bei den Sicherheitsmaßmahmen.
