Radiokolleg - Die Kunst, geliebt zu werden

Der Fall Alma Mahler-Werfel (2). Gestaltung: Margarethe Engelhardt-Krajanek

Wer sich dem Phänomen Alma Mahler-Werfel nähert, gerät in Widersprüche. Als überzeugte Antisemitin ging sie zwei Mal die Ehe mit einem Juden ein. Sie war eine selbstbewusste und talentierte Frau. Doch ihr eigenes Oeuvre ist spärlich. Die Männer, deren künstlerische Begabung sie erkannte, spornte sie zu Höchstleistungen an. Gustav Mahler, Walter Gropius, Oskar Kokoschka und Franz Werfel sind nur die bekanntesten Kulturschaffenden, die Alma Mahler an sich band - und wieder verstieß.

Getrieben vom Lebenshunger, führte sie ein exzessives Leben. Schonungslos gegenüber ihren Geliebten flüchtete sie sich in die Rolle der Muse, um sich im Glanz der Künstler zu sonnen. Dennoch wurde sie zu einer Galionsfigur für die Frauenbewegung, wurde in einem Atemzug mit Fanny Hensel und Clara Schuhmann genannt. Die Schriftstellerin und Filmemacherin Francoise Giroud hingegen sah in Almas Kunst die, geliebt zu werden.

Gestaltung: Margarethe Engelhardt-Krajanek

Service

Oliver Hilmes: "Witwe im Wahn". Das Leben der Alma Mahler-Werfel. Siedler Verlag 2004
Martina Steiger: "Immer wieder werden mich thätige Geister verlocken". Alma Mahler-Werfels Briefe an Alban Berg und seine Frau. Seifert Verlag 2008
Alma Mahler-Werfel: "Mein Leben". Fischer Verlag 1960
Paulus Manker, Joshua Sobol: Alma. Göttin, Monstrum, Heilige. Das Kultstück als Film. Vertrieb: Hoanzl, E-Mail

Sendereihe